Reisebericht

Kultur auf Kreta

Kulturelle Orte auf Kreta

Ich hatte immer gedacht, Griechenland sei die Wiege Europas. Auf Kreta konnte ich nun meinen Irrtum korrigieren.

Diverse archäologische Stätte und die in den Museen ausgestellten Artefakte legen überzeugendes Zeugnis ab von der ersten europäischen Hochkultur, der Minoischen Kultur auf Kreta.

Vieles, was die Römer erst ca. 2000 Jahre später zu uns nach Europa brachten, hatte seinen Ursprung nicht erst in Griechenland sondern in der Minoischen Zeit auf Kreta.

 

Auch die nach Minoischen Epochen mit ihren wechselnden Herrschaftsansprüchen anderer sich entwickelnder Machtzentren lassen sich an Ausgrabungsstätten und Museen nachvollziehen. 

1400 - 480 v. Chr.           Mykenische Zeit

67 v. Chr. - 311 n. Chr.   Römische Zeit

337 - 1204                       Byzantinische und Arabische Zeit

1204 - 1669                     Venezianische Zeit

1669 - 1898                     Osmanische Zeit

ab 1913                            Kretisch - Griechische Entwicklung

 

Sehr interessant und beeindruckend ist die Rolle der Klöster Kretas im Kampf der Kreter gegen neue Besatzer - Veneter, Osmanen und Deutsche (im zweiten Weltkrieg). Zeugnisse des klösterlichen Widerstandskampfes finden sich in den Museen und natürlich in den Klöstern selbst.

Knossos

neben Festós und Maliá die wohl imposanteste Ausgrabung eines Minoischen Palastes.

 

Auch noch im November werden in Knossos Führungen in verschiedenen Sprachen, auch deutsch, angeboten. Da die Anzahl der Touristen dann aber sehr überschaubar ist, lässt sich selten eine Besichtigungsgruppe zusammenstellen, was sich auf den Preis der Führung auswirkt.

Bei meinem Besuch in Knossos ließ sich kein weiterer Deutscher finden, so dass ich eine "Privatführung" erhielt. Stolze 80,- € musste ich zahlen. Aber nach der Führung musste ich zugeben, dass sich der Einsatz gelohnt hatte. Die Führerin war sehr kompetent, erläuterte nicht nur die geschichtliche Hintergründe sondern wies auch auf die archäologischen Sünden hin, durch die manches verfälscht wurde.

 

Archäologisches Museum in Heraklion (Iráklio)

Das archäologische Museum in Heraklion dokumentiert ausschließlich die Minosche Epoche. Alles, was die Archäologen auf Kreta ausgruben, verblieb auf Kreta und wurde in diesem bedeutendsten Museum der Insel ausgestellt.

Es ist eine überwältigende Ausstellung, die, will man alles sehen, nicht an einem Tag zu bewältigen ist.


Die antike Stadt Apterá

Hier wurde die antike Stadt Apterá ausgegraben. (Ausgrabungen finden auch heute noch statt.) Apterá hatte in der Mykenischen und beginnenden Arabischen Epoche seine Blütezeit. Es war eine wehrhafte Ansiedlung mit einer mehr als 4 km langen Stadtmauer. Reste davon sind noch an vielen Stellen zu sehen.

 

Bild 1 u. 2

Der ehemaligen Zugang zur Stadt mit Resten des Stadttores und der Zufahrtsstraße.

 

Bild 4

Grundmauern eines hellenistischen Doppeltempels

 

Bild 5 u. 6

Römische Zisterne

 

Bild 7, 8 u. 9

Kloster, gegründet 1181, bis 1962 bewohnt

 

Bild 10 u. 11

Hellenistisches Theater mit rekonstruierten Rängen

 

Bild 12

Eine einer ganzen Reihe von Schautafeln, die Auskunft geben über die Geschichte Apterás und die Ausgrabungen.

 

 

Eléftherna

Apterá

Eléftherna

Hier bei Eléftherna gilt es ein ganzes Tal voller historischer Stätte zu erkunden. Wie die Übersichtskarte auf dem ersten Bild zeigt, ist das nicht in einer halben Stunde zu schaffen. Sie sollten schon einen ganzen Tag einplanen, wenn Sie alles sehen und das Tal genießen wollen. Es sind nämlich nicht nur die Ausgrabungen, die interessant sind. Die Wanderung durch das Tal, bergauf, bergab erfüllt fast alle Kriterien einer Schluchtenwanderung. Daher sollten Sie sich mit festem Schuhwerk, Wasser und Energieriegeln versorgen, bevor Sie losziehen.

 

Leider ist die Beschilderung im Tal etwas verwirrend. Hilfreich ist ein Foto der Übersichtstafel auf Ihrem Mobilphon. Damit lässt sich dann wenigstens die ungefähre Richtung zur nächsten Sehenswürdigkeit erkennen. Von den erhöhten Standorten ist  das Tal aber auch gut zu überblicken, so dass Sie sich orientieren können.

 

 

 

Das Areal auf dem zweiten Foto ist leider im November geschlossen.

 

Die Höhlen auf dem 6. Bild sind ehemalige Zisternen, die über ein Aquädukt gespeist wurden.

 

Auf dem letzten Bild ist eine antike römische Brücke zu sehen