Autarkes Wohnmobil für Corona-Zeiten

Hallo liebe Camper, liebe Unruhegeister, liebe Fernweh-Kranke und natürlich liebe Altersgenossen jenseits der Rente,

ich hoffe Sie sind alle gesund geblieben und können die ersten Lockerungen nun vorsichtig nutzen. 

 

Ich weiß, wir als besonders mobile Zeitgenossen, können unter Umständen ein Gesundheitsrisiko für andere und für uns selbst sein. Aus diesem Grund haben ich mir ganz neue Fragen gestellt:

  1. Wie kann ich mein Wohnmobil ausbauen, damit ich nicht unbedingt auf Campingplätze angewiesen bin, wo ich auf eine zunehmende Zahl Camperkollegen treffen würde?
  2. Was sollte ich bei der Auswahl meiner Reiseziele beachten?
  3. Wie kann ich ich meine Ernährung für unterwegs gestalten, um unabhängig von Restaurantbesuchen zu sein?

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Unabhängig von einem externen Stomanschluss war meine Stromkapazität sehr begrenzt. Meiner 12V, 100Ah AGM Wohnraumbatterie reichte trotz Solarpanelen mit 200W und 300W Wechselrichter nur zur Innenraumbeleuchtung und zum Aufladen von Laptop, Smartphones und Tablets. Das Bereiten von genügend heißem Wasser für eine Tasse Kaffee geriet schon zur Geduldsprobe. Ich war auf externen Strom angewiesen.

 

Ich muss mehr Stom selbst erzeugen und speichern!

 

Meine Maßnahmen:

  • Um meine Photovoltaikanlage bei der Stromerzeugung zu unterstützen habe ich meine Starterbatterie über ein Trennrelais mit der Wohnraumbatterie verbunden. Damit wird meine Wohnraumbatterien zusätzlich während der Fahrt aufgeladen.
  • Um eine höhere Batteriekapazität zu erhalten, habe ich eine zweite Wohnraumbatterie eingebaut und diese mit der ersten Wohnraumbatterie parallel geschaltet. So addieren sich die beiden Batteriekapazitäten.
  • Damit ich nun auch Verbraucher mit einem höheren Strombedarf (Kühlbox, Wasserkocher usw.) anschließen kann, habe ich meinen 300W Wechselrichter ausgebaut und ihn durch einen 2000W Sinus-Wechselrichter ersetzt.

Nun bin ich was meine Stomversorgung angeht ziemlich gut versorgt und autark.

 

oben:

der Laderegler für die Photovoltaikanlage

 

unten:

der neue Wechselrichter

 

das Trennrelais, das den Stromfluss von der Starter- zur Wohnraumbatterie regelt.

 

Diverse Kabel zur Verbindung mit Starter- und zweiter Wohnraumbatterie


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Mein primäres Ziel ist, Orte erhöhter Infektionsgefahr zu meiden. Aber wo sind diese Orte?

Heute hier, morgen dort!

Besonders aktuell in Zeiten der Öffnungs(euphorie) kann sich die Situation global und mehr noch lokal-regional sehr schnell ändern. Regionen, die gestern noch als coronafrei galten, müssen heute zum Shutdown zurückkehren. Länder mit "nur" noch moderaten Infektionszahlen melden plötzlich wieder massive Infektionszunahmen.

 

Meine Lösung:

  • Flexibel bleiben.  Ich plane keine fixen Tourenziele. Ich entscheide von Tag zu Tag neu und ändere meine Reiseroute konsequent, wenn ich Informationen über steigende Infektionszahlen auf meinem Reiseweg erhalte. 
  • Orte, die erfahrungsgemäß Urlaubs- oder Wochendgäste anziehen, umfahre ich weiträumig. Dazu gehören die Küstenregionen, besonders die mit Feriencenter bestückten. Aber auch im Binnenland erhöht sich die Menschendichte (besonders an Wochenenden) überall da, wo atraktive Seen und touristisch erschlossene Naturräume locken.
  • Ich steuere weitgehend unbekannte und einsame Gegenden an. Ich campiere "wild" oder (was viel öfter genutzt werden sollte), frage bei Bauernhöfen oder anderen landwirtschaftlichen Einrichtungen nach einem Stellplatz für mich und meinem Wohnmobil

 

einsame coronafreie Stellplätze inmitten herrlicher Natur


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Ich werde in Sache Ernährung zum Selbstversorger.

  • Ich nehme die Lebensmittel, die ich benötige weitestgehend mit, um das Einkaufen auf ein Minimum zu reduzieren. Bei mir zuhause werde ich über verschiedene Lieferservices versorgt.
  • Ich bekoche mich selbst.

Um mich so selbst versorgen zu können, habe ich ein paar Vorkehrungen getroffen:

  • Ich habe mir eine größere Kühlbox zugelegt. So kann ich auch frisches Gemüse, Obst und z.B. eingeschweißte Wurstwaren und Käse bis zum jeweiligen Mindesthaltbarkeitsdatum kühlen.
  • Ich habe meine Elektrokochplatten, die ich gewöhnlich auf Campingplätzen mit Stromanschluss genutzt habe, gegen zwei Campingkocher mit Gaskatuschen ausgetauscht. Zwei deshalb, damit ich auch aufwendigere Gerichte kochen kann. Einzelne Kocher, weil sie leichter zu verstauen sind als ein großer Kocher mit Doppelkochstelle.
  • Natürlich werde ich dort, wo es möglich und erlaubt ist, grillen. Habe mir für ca. 8,00 € einen einfachen Rundgrill gekauft. Ein gleiches Modell hat mir in den vergangenen Jahren bereits  gute Dienste geleistet.

 

 

 

die neue, etwas größere Kühlbox und der simple aber praktische (wenig aufwendige) Grill

 

 

meine Campingkocher


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