03.11.
Vom Lago del Matese ging es erst einmal wieder hinauf, hinauf und hinauf, bis es auf der anderen Seite ebenso abwärts ging. Ich hätte nur gerne mehr Gelegenheit gehabt , all diese überwältigende Aussichten zu genießen. Aber fahren und gleichzeitig schauen ist nicht und Aussichtspunkte gibt es nicht.
Im Tal, immerhin noch ca. 700 m über dem Meeresspiegel breitet sich die Stadt Campobasso aus. Ich habe der Stadt keine weitere Beachtung geschenkt, statt dessen die nachfolgende, wieder ansteigende, Mittelgebirgs-landschaft genossen.
In Richtung Foggia änderte sich die Landschaft erneut. Es wurde eben (Bilder 1 - 7). Diese Ebene wird landwirtschaftlich genutzt. Neben Olivenbäumen und Wein gibt es hier große Obstplantagen mit Pfirsichen und Birnen. Auch Gemüse wird angebaut. Bild 1 u. zwei zeigen auf der einen Straßenseite Weinanbau, daneben ein Brokkolifeld, auf der anderen Straßenseite Olivenbäume und daneben ein Spargelfeld, jetzt mit ausgetriebenen Pflanzen. (Bild 3)
Die Pflanzen (Bild 4) kann ich nicht identifizieren. Es sieht mir nach einem Knollengemüse oder einer Rübenart aus.
(Bilder 5 - 7) Eine neu angelegte Pfirsich Plantage.
(Bilder 8 - 11) Nach Foggia erreichte ich am Golfo di Manfredonia die Adria.
In Richtung Bari machte ich mich entlang der Küste auf Campingplatzsuche.
Nachdem ich drei Plätze angefahren hatte und alle geschlossen vorfand, habe ich es weiter im Landesinneren versucht. Doch das gleiche Ergebnis. So habe ich die Nacht "wild" gecampt.
Da ich vermutete, die Schließung der Campingplätze hätte etwas mit den Corona-Infektionen zu tun, bin ich am nächsten Morgen in Richtung Kalabrien weiter gefahren.
04.11.
Das war einerseits eine gute Entscheidung und andererseits genau die falsche.
Eine gute Entscheidung:
Kalabrien ist landschaftlich mindestens so eindrucksvoll wie die Abruzzen. Allerdings ist Kalabrien dichter bevölkert. Viele Bergdörfer ziehen sich an den steilen Berghängen hinauf.
Die Berg- und Tal-Fahrten wurden daher noch durch enge, Ortsdurchfahrten ergänzt. Was den Spaß nochmals erhöhte.
Mit vierbeinigen Verkehrshindernissen muss man jederzeit rechnen. Das habe ich schnell gelernt.
In der einzigen größeren Stadt, die ich berührte, Cosenza, überquerte ich mehrfach den Busento. Dieser Fluss ist an sich nicht bemerkenswert. Jetzt in dieser Jahreszeit besteht er hauptsächlich aus Schotterbett und Inseln. Das wenige Wasser sucht sich dazwischen seinen Weg.
Indirekt wird der Busento für mich interessant, weil ein Zweig des Grafen Geschlechtes derer von Platen-Hallermund in meiner Wahlheimat lebt.
Der Feingeist und Dichter Karl, August Graf von Platen-Hallermund (1796 - 1835) schrieb u.a. die bekannte Ballade "Das Grab im Busento", in dem der Tod des Gothen Königs Alarich besungen wird.
Die falsche Entscheidung:
Just am Tag meiner Ankunft wurde Kalabrien zur roten Zone erklärt. Die Campingplätze wurden geschlossen.
Mir blieb nichts anderes übrig, als erneut "wild" zu campen.