Weiter nach Pedrogao                         07.09.2021

Nachdem ich nun eine Woche auf dem Campingplatz Algarve verbracht habe, hatte ich das Gefühl weiter zu müssen.

 

Eine Erfahrung, die ich am letzten Tag im Süden Portugals gemacht habe, will ich aber noch weitergeben, bevor ich in meinem Bericht fortfahre:

Dass es dort unten in Portugal sehr heiß werden kann, hatte ich in den letzten Tagen schon erfahren. Wie sich diese Hitze auf mein Luft-Bett auswirken kann, hatte ich allerdings nicht bedacht. Obwohl der Zelteingang weit offen stand, heizte sich die Luft in dem Luftbett so auf und dehnte sich dadurch so weit aus, dass sie die Wabenstruktur des Bettes sprengte. Nun hat das Bett eine Kugelform. Denkbar ungeeignet, um darauf zu liegen.

Die Moral von der Geschicht: Bei großer Hitze, lass die Luft in der Matratze nicht!


Für meine Fahrt ins Landesinnere habe ich sowohl Mautstraßen als auch Autobahnen vermieden. Ich wollte die wechselnden Landschaften und vor allem auch die Durchfahrt durch den Naturpark do Vale do Guadiana erleben und vielleicht noch den ein oder anderen Ort auf dem Weg besuchen. Deshalb habe ich auch nur eine relativ kurze Tourstrecke abgesteckt.

Die Entscheidung war, wie ich im Nachhinein sagen muss, absolut richtig. Ich werde auf meinen nachfolgenden Streckenabschnitten wieder so verfahren.

Mértola

Mértola, ein Städtchen, das mich wirklich überrascht hat. Nach einer Kurve stand da plötzlich, weit über mir, diese mächtige Burg. Noch in der Abwägung begriffen, anhalten oder nicht, überredete mich ein großer Parkplatz direkt neben der Straße geradezu zum Anhalten.

Was hat Mértola nicht alles zu bieten:

Einen für Portugiesische Gebirgsstädte typische Altstadt, die noch von Einheimischen bewohnt, genutzt und gepflegt wird. Dazu eine exponierte Lage am Berghang über der Mündung des Rio Oeiras in den Rio Guadiana mit tollen Ausblicken auf das Flusstal und die Berge der Umgebung. Als wenn das alles noch nicht ausreichen würde thront ganz oben das gut restaurierte Castelo de Mertola. In der Sonne erstrahlt gleißend weiß die Kirche Nossa Senhora da Anunciacao, die einstmals als Moschee erbaut wurde.

Der Geschichtsliebhaber findet in Mértola Relikte aus allen Epochen, beginnend in der Steinzeit.

Der Carpark & Alqueva rural Camping

 Dieser Platz ist eine Mischung von Tierpark und Campingplatz. Wobei beide Bezeichnungen weit übertrieben sind. Die Unterbringung der Tiere ist weit von dem, was man artgerecht nennt entfernt. Dennoch scheinen die Tiere gut ernährt und gepflegt.

Der Campingplatz ist eigentlich nur ein Stellplatz. Es sind zwar zwei Duschen und zwei Toiletten vorhanden, ich habe sie aber nicht benutzt.

Die Gegend hier bildet das südliche Ende des Alentejo - (jenseits des Tejo) Es ist Portugals größtes Weinanbaugebiet. Aber ebenso häufig wie Weingärten sieht man Oliven- und Korkeichenplantagen.

Dazwischen liegen verstreut kleine, noch typische Dörfer und kleine Städte.

 

Pedrograo heißt der Ort in der direkten Nachbarschaft des Campingplatzes. Er hat ca. 1100 Einwohner. Hier auf dem Land hält man sich noch strikt an die Siesta. Ich musste bis 15:00 Uhr warten, bis der "Supermarkt" öffnete, was mir allerdings nicht schwer fiel, da die Cafés/Kneipen geöffnet hatten. Irgendwo muss man ja schließlich die Zeit der Siesta verbringen.