10. Tag           13.02.2020

Die Sonne gibt`s noch!


Nach überwiegend trübem Wetter, teils mit Regen, teils mit Nebel erschien heute Morgen die Sonne als wäre nichts gewesen.

Aber ich will gerecht sein. Auch wenn die Sonne sich sehr rar gemacht hat, gab es sehr schöne (trübe) Tage, besonders in den schneereichen Gegenden nördlich des Polarkreises. Wenn sich die Sonne nun, wo wir den nördlichen Polarkreis in Richtung Süden überquert haben, wieder häufiger zeigt, will ich ganz zufrieden sein.

 

Ich habe die Sonne genutzt, um ein paar Fotos der Schärenlandschaft links und rechts des Schiffs zu machen. Wir durchfuhren am Morgen die Schären zwischen Örnes und Nesna.

Brönnösund, die Kleinstadt (ca. 5.000 Ew.) mit der großen Bedeutung.

Ich habe eben an einer sogenannten "Kultur-Wanderung" teilgenommen. Auf solchen geführten Touren erfährt man meist doch mehr über die Geschichte sowie Land und Leute, als wenn man auf eigene Faust loszieht. Zumindest hier auf der Hurtigrutenfahrt habe ich das erfahren. Die Leute vom Expeditionsteam sind allesamt sehr informiert und dazu noch dreisprachig. Erklärungen in Norwegisch, Deutsch und Englisch stellen für sie kein Problem dar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Brönnösunder sind ziemlich von sich und ihrer Stadt überzeugt.


In Brönnösund befindet sich das Zentralregister der norwegischen Regierung, wo alle relevanten Daten zu Handel, Industrie und Fischerei elektronisch gespeichert werden. Über 200 Menschen sind alleine dort beschäftigt.

Neben der Anbindung an die Küstenstraße Fv17 (Goldene Route) hat Brönnösund den Hafen und sogar einen für die Region wichtigen Flughafen.

Da der Ort über Süßwasserquellen und sogar einen Süßwassersee verfügt, war er bereits vor Urzeiten als Siedlungsplatz geeignet.

Das ist ein Teil des Süßwassersees, der wegen seines flachen sandigen Ufers im Sommer als Badesee genutzt wird

Sie wundern sich vielleicht, dass die Häuser alle weiß gestrichen sind.

Früher, als Farbe noch sehr teuer und für die meisten unerschwinglich war, stellten die Norweger aus den unterschiedlichsten Ingredienzien, z.B. Fischblut,  Fischleber, verschiedenen Pflanzen und Tran eine rötliche Farbe her, mit der sie ihre Häuser bestrichen.

Später schlämmten sie Abfallmaterial aus dem Kupferabbau zu einer roten Farbe auf, die sogar wie Holzschutz wirkte. Sie war allerdings giftig.

Nur wohlhabende Leute konnten sich andere Farben, z.B. Weiß leisten.

Heute hat sich die Farbgestaltung fast umgekehrt. Die meisten Häuser sind weiß oder bunt gestrichen. Mit der alten roten Farbe werden nur noch Bauernhäuser, Nebengebäude wie z.B. Bootsschuppen und amtliche Holzgebäude gestrichen.


Ganz in der Ferne (rechts) ist der Torghatten zu sehen, eine Felsenformation, mit einem 35 m hohen Loch, das 160 m lang durch den ganzen Berg bis zur anderen Seite hindurch geht.

Man kann sich vorstellen, dass dieser seltsame Berg den Ureinwohnern und wohl auch noch später den Wikingern Anlass für Sagen und Mythen war.

Die Kirche von Brönnösund ist nun aus Stein gebaut, nachdem die hölzernen Vorgängerbauten jedes Mal abgebrannt waren.

 

Besonders eindrucksvoll ist die Stele vor der Kirche. Auf ihr sind die Namen der Fischer verzeichnet, die von See nicht mehr zurückgekehrt sind.

Das Bild auf der Stele zeigt  eine Mutter, die gemeinsam mit ihren Kindern aufs Meer hinaus schaut und auf die Rückkehr ihres Mannes wartet.

Nachweislich besiedelten schon ab ca. 3500 v. Chr. Mensch das Seeufer. In diesen Höhlen gefundene Gegenstände beweisen dies.

 

ausnahmsweise hier ein Bild des Torghatten aus dem Internet.

1. Bild

Es zeigt eine präparierte Loipe, die, selbstverständlich, beleuchtet ist.

2. Bild

Schon die Kleinen beginnen auf einer solchen Schanze mit dem Skispringen.

3. Bild

Hier gibt es sogar einen beheizten Kunstrasenplatz mit Flutlicht.