Startschwierigkeiten

Es ließ sich alles so reibungslos an:

Ich war am 03.02.2019 pünktlich in Hamburg am Flughafen. Da ich schon per Internet eingecheckt hatte und mein Reisegepäck nicht übergewichtig war, hielt ich bald meine Bordkarte in Händen und konnte meinen Koffer aufgeben.

Am Gate vertrieb ich mir die Zeit mit einem Kaffee und der online Lektüre der Lübecker Nachrichten.

 

Eher zufällig fiel mein Blick auf die Anzeigetafel und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen.

Bei meinem Flug blinkte "gecancelt".

Mein erster Gedanke: "ein Irrtum". Die Anzeige wird gleich korrigiert werden. Aber nein, nichts dergleichen geschah. Dann überschlugen sich meine Gedanken: "wie soll ich dann in Stockholm meinen Anschlussflug in Richtung Australien noch erreichen? Mist, warum habe ich diesen Zubringerflug nur separat und die Flüge nicht als Gesamtpaket gebucht? Jetzt muss ich selbst für einen Ersatzflug sorgen. Und, was ist mit meinem Koffer?

Mit diesen Fragen war ich auch schon auf dem Weg zum Schalter meiner Fluggesellschaft. 

 

"Ja", es sei korrekt, der Flug sei gecancelt. "Nein", es gäbe heute keinen Ersatzflug. "Einen Grund dafür?" Den wisse man auch nicht. "Flüge anderer Fluggesellschaften?" da habe man keinen Einblick, ich solle mich an die Information wenden. "Den Koffer?" den würde ich selbstverständlich an der Gepäckausgabe finden.

Ich ließ ersteinmal Koffer Koffer sein und befragte die Information. "Nein heute geht kein Flug mehr nach Stockholm ab. Morgen in der Frühe erst wieder. Ob da noch Plätze frei sind?" Da müsse ich mich direkt an die Fluggesellschaft wenden. "Die finden Sie ...." Ich war schon auf dem Weg.

Meine Flugroute: 1. Etappe

                                    Hamburg - Stockholm

Stockholm im Februar



"Nein, die Maschine ist ausgebucht, da ist kein Platz mehr frei. Ob zufällig jemand vom Flug zurückgetreten sei?" Das könne man mir nicht sagen, "vielleicht das Haupt-Office im anderen Terminal".

Ich traf auf eine sehr nette zuvorkommende und kompetente ältere Dame. Die erste Antwort war: "Es tut mir sehr leid, aber da kann ich auch nicht weiterhelfen." Nach der Schilderung meiner Lage hatte ich anscheinend ihr gutes Herz getroffen. Sie führte ein paar Telefonate ... dann hielt ich überglücklich die Bordkarte in Händen. Die gute Dame entließ mich dann mit den Worten: "Machen Sie keine Reklame damit. Was ich hier tue ist kein wirklich korrekter Weg.  (Danke an alle Menschen, die in besonderen Situationen auch einmal einen dritten Weg zu gehen bereit sind.)

Nun hatte ich meinen Flug. Jetzt muss nur morgen  alles planmäßig und pünktlich ablaufen, denn die Umsteigezeit in Stockholm war sehr, sehr knapp.

 

Den Koffer abholen, im Hotel am Flughafen einchecken, ein Taxi für den nächsten Morgen bestellen, das war dann nur noch Routine.

 

Die Überraschung kam am nächsten Morgen. Der Taxifahrer fragte, ob ich denn sicher wäre, dass ich heute fliegen könne? Wegen meines Gesichtsausdrucks (nehme ich an) schob er noch die Erklärung nach: "Das Bodenpersonal streikt heute."

 

Lange Rede kurzer Sinn!

Mit zwei Stunden Verspätung flog ich in Hamburg ab. Meinen Anschlussflug Richtung Australien konnte ich vergessen.

Nach Rücksprachen mit Singapore Airlines, (das erledigte meine Schwester, glücklich, wer Geschwister hat) man war dort sehr kulant, konnte ich auf den nächsten Flug am 07.02. umbuchen.

 

Mir blieben also vier Tage Stockholm im Februar mit Bekleidung im Koffer für den Australischen Sommer.

Dennoch habe ich mir Stockholm etwas ansehen können. Zum Glück gibt es einige Cafés in der Innenstadt, so konnte ich mich von Café zu Café durch die Stadt bewegen. Mein Kaffeekonsum in dieser Zeit war beträchtlich.