Klimawandel versus Reisen

Ich versuche meinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

  • Ich ernähre mich überwiegend mediterran mit wenig Fleisch
  • Ich achte beim Einkauf auf Bioprodukte aus der Region
  • Ich kompostiere meine biologischen Abfälle selbst und verwende die gewonne Komposterde im Garten
  • Ich habe meinen Vorgartenrasen in eine Wildwiese umgewandelt
  • Bei ansprechendem Wetter mache ich meine Einkäufe (5 km hin, 5 km zurück) zu fuß mit dem Rucksack
  • Meine Zentralheizung wird mit Pellets betrieben
  • Die Raumtemperatur halte ich durchschnittlich bei 20° C. (Ausnahme bei Besuch)
  • Ich produziere eigenen Strom mit einer Photovoltaikanlage
  • Eine kleine Solarthermieanlage unterstützt meine Warmwasser-bereitung

Ist Reisen mit Wohnmobil und Flugzeug in Zeiten des Klimawandels noch zu verantworten?

 

Eine einfache Antwort lautet - Nein!

 

Welche Alternativen habe ich aber?

  • Ich könnte mit dem Zug fahren
    • da ich auf dem Land wohne, müsste ich eine größere Strecke mit einem dieselbetriebenen Zug fahren
    • wenn ich mit dem Zug fahre, bin ich vor Ort nur eingeschränkt  mobil. Ich müsste einen Mietwagen nehmen.
    • wenn ich mit dem Zug fahre, muss ich auch bei inländischen und europäischen Zielen in Hotels wohnen. Hotels haben durchweg eine schlechte Ökologiebilanz
    • Viele Urlaubsziele (Inseln, Übersee usw.) sind mit dem Zug nicht erreichbar
  • Ich könnte das Fahrrad nutzen
    • In der Kombination mit elektrifizierten Bahnverbindungen sind Radtouren in gewissen Umfang möglich
    • Ich bin 71 Jahre alt. Ich bin zwar noch fit und mobil, bei Radtouren in gebirgigen Gegenden würde ich aber schon an meine Grenzen stoßen
    • Radfahren ist Wetterabhängig und daher eher als ergänzendes Reisemittel geeignet

Ich meine, die einfache Antwort muss nicht richtig sein

 

Reisen, Freizügigkeit, Wissenserwerb, fremde Kulturen erleben usw. sind nicht nur sinnvoll und Voraussetzung für ein friedliches Miteinander, sondern zum Teil auch Menschenrecht.

Solange die Voraussetzungen für ein ökologisch neutrales Reisen (noch) nicht gegeben sind, müssen möglichst gute Kompromisse getroffen werden.

Meine Kompromisse sind:

  • Ich benutze mein Wohnmobil ausschließlich in den wärmeren Jahreszeiten und in den wärmeren Gegenden des Kontinents. Da ich dann keine Heizung und kein Hotel benötige, fallen diese umweltbelastende Faktoren weg. Es bleibt "nur" die Belastung durch den Motor meines Gefährts.
  • Für Licht und kleine Stromabnehmer hat mein Wohnmobil eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, womit eine Bordbatterie gespeist wird. 
  • Bei meinen Reisen mit dem Wohnmobil habe ich immer das Fahrrad mit dabei. Auf einem Wohnmobilstellplatz angekommen lasse ich das Wohnmobil stehen und erkunde mein Ziel zu Fuß und mit dem Rad.
  • Bei Flugreisen miete ich vor Ort den kleinsten angebotenen Mietwagen um Treibstoff zu sparen. Werden Elektrofahrzeuge angeboten (was leider noch nicht häufig der Fall ist) ziehe ich dies vor.
  • Kann ich meine Besuchsziele in der Urlaubsregion (z.B. Nachbarstädte und Sehenswürdigkeiten) mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen, wähle ich diese.
  • Bei der Hotelauswahl achte ich auf Hotels, die mit ihrer ökologischen Ausrichtung werben.

 


Aus der Beachtung all der oben genannten Fakten leite ich meine Berechtigung her, Urlaubreisen auch weiterhin zu unternehmen.