Nachdem ich nun sechs Tage auf dem Campingplatz in Pontarlier verbracht hatte und das Sonnenwetter in Dauerregen übergegangen war, beschloss ich weiter zu ziehen und in Richtung Issoire zu fahren. Einen kurzen Zwischenstopp für eine Nacht wollte ich noch in Chazey einlegen.
Als ich in Pontarlier alles verpackt hatte und starten wollte, ließ mich die Batterie im Stich. Mein Wohnmobil sprang nicht an. Na ja, eine Woche Stillstand und der plötzliche Temperaturrückgang, dachte ich, das wird der Grund sein.
Also schloss ich die Stromversorgung wieder an, und packte das Batterieladegerät aus.
>>Man sollte ab und zu wirklich auf den Sohn hören<<: Er hatte mir damals bei der Einrichtung des Wohnmobils geraten, doch ein vernünftiges Ladegerät mitzunehmen.
Jetzt war ich dankbar dafür.
Bald sprang der Wagen auch wieder an und ich konnte meine Fahrt fortsetzen.
Mein Ziel war der Wohnmobilstellplatz in Chazey.
Ich war überrascht, ein zwar kleiner aber gepflegter Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsstation und einem nicht limitierten, kostenlosen Stromanschluss.
Das findet man selbst in größeren Orten selten.
In der unmittelbaren Umgebung befindet sich das Naherholungsgebiet und Sportzentrum der Gemeinde. In der Sommersaison gibt es hier also sogar etwas zu erleben.
Am nächsten Morgen sollte es dann weitergehen bis nach Issoire. In Issoire war ich bereits schon einmal. Mir gefällt diese Stadt mit ihrem typisch französischen Flair ausgesprochen gut.
Wer mehr von Issoire und dem Campingplatz sehen möchte kann ausführliche Informationen unter :
Blog II Ab 14.10.2020 >> Portugal II 19.09.21 >> 16 Rückfahrt finden.
Dieses mal sollte sich die Anreise etwas komplizierter gestalten.
Als ich in Chazey starten wollte, war die Batterie absolut leer. Also wieder aufladen.
Nach einer ganzen Weile konnte ich dann doch noch starten.
Durch diese Erfahrung klug geworden, hielt ich bei der nächst besten Autowerkstatt und fragte nach einer neuen Batterie.
Ich würde die Werkstatt als Hinterhof Werkstadt bezeichnen. Ein Meister, ein Geselle, ein Lehrling und eine Dame im Büro. Der Werkstadthof glich mehr einem Schrottplatz.
Aber das alles wurde wett gemacht durch Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und wie mir schien, auch mit Kompetenz.
Mit dem Meister konnte ich über das Handy - Übersetzerprogramm - kommunizieren. Er stellte verschiedene technische Fragen und kam dann auch zu der Annahme, das Übel sei die Batterie.
Man könne eine passende Batterie anfordern, das könnte aber bis zum Nachmittag dauern. Was sollte ich machen also gab ich grünes Licht für die Bestellung und richtete mich auf eine längere Wartezeit ein.
Da in der Werkstatt gerade Kaffeepause angesagt war, drängte man mir eine Tasse Kaffee mit Croisant auf.
Wirklich! Ein Nein wurde nicht akzeptiert.
Überraschend kam die Batterie dann doch sehr bald, der Einbau ging schnell von statten, und ich konnte noch vor 12:00 Uhr den Hof verlassen.
Issoire
Nun bin ich den zweiten Tag auf dem Campingplatz municipal du Mas.
Natürlich habe ich noch einmal einen Spaziergang durch die Stadt gemacht und auch heute hatte ich den gleichen positiven Eindruck von dieser Stadt wie 2021 obwohl heute das Wetter sehr bescheiden war.
Das Wetter ist auch der Grund, warum ich morgen weiterfahre gen Süden.
Der super günstige Preis für den Platz wurde über die Jahre beibehalten (eine Übernachtung pro Person und Stellplatz 11,50 €)
Caylus
Manchmal sind Zufälle die besten Fälle.
In der Mitte Frankreichs wurde es mir zu kühl und regnerisch. Auf der Karte suchte ich mir in Richtung Süden ein imaginäres Ziel innerhalb von 4 Std. Fahrzeit. Auch sollte die Strecke durch landschaftlich interessante Gegenden Frankreichs führen. Allerdings kann man, egal welchen Weg man wählt, nicht viel falsch machen. Es sei denn, man steuert die Metropolen an.
Mein Ziel wurde Caylus. Caylus? Nie gehört. Na und, der Weg soll das Ziel sein. Das mich auch Caylus begeistern würde, wusste ich zu der Zeit noch nicht.
Die Fahrt führte durch ganz unterschiedliche Landschaften, die aber alle überwältigend waren. Es gab Ebenen, Hochebenen, Mittelgebirge mit dicht mit Mischwald bewachsenen Hängen, die schon herbstlich angehaucht waren und alpin anmutende Bergketten, mit schroffen Felsmassiven und frisch grünen Almen.
Ein großer Teil der Strecke führte über die Route des Fromages (Käsestraße) der Auvergne, durch den Nationalpark der Vulkane.
Im Internet konnte ich vor meiner Abfahrt im Zielgebiet keinen Campingplatz finden. Als ich aber in Caylus das Ortsschild überfuhr, wies ein Wegweiser links ab zum Campingplatz "de la Bonnette". Tatsächlich nach ca. 200 m fand ich den Platz. Der Betreiber sprach deutsch mit Holländischem Akzent. "Eigentlich sei der Platz schon geschlossen, aber ein Arbeitstrupp hat ein Holzhaus gemietet und solange die noch arbeiten, sei der Platz auch noch mietbar.
Welch ein Platz! Super gepflegt, alles vorhanden. Sogar WLAN kostenfrei auf dem ganzen Plaz. Während der Saison auch Pool und Restaurant.
Dann habe ich mich verliebt, verliebt in einen französischen Ort, wie ich französische Orte aus den 1960 iger Jahren kenne. Heruntergekommen aber voller Leben. Eine kleine Künstler Kolonie hat sich etabliert. Ergebnisse des künstlerischen Schaffens finden sich sogar in der Kirche wieder.
Die Fahrstrecke
Der Campingplatz
Caylus
Die Bar (Bild 16) war gut besucht, Männer und Frauen zu gleichen Teilen. Es ging dort sehr familiär zu. Man kannte sich. Ich habe mir ein Bier und einen Kaffee getrunken und habe mich wohl gefühlt.
Dieser Ort ist ein Geheimtipp für meinen nächsten Sommerurlaub. Man müsste sich eines der halb verfallenen Häuser wieder herrichten und hier ein Sommer Domizil einrichten.
20.10.2023
Von Caylus aus ging es weiter in den Süden.
Da auch in Caylus das Wetter nicht besser war, wollte ich nahe an die Spanische Grenze kommen, um ggf., sollte mir der Regen folgen, über die Pyrenäen nach Spanien entfliehen zu können.
Ich hatte bereits in den Jahren zuvor auf dem Weg nach Spanien auf dem Campingplatz Roussillonaise Station gemacht.
Argelés sur Mer
Campingplatz Roussillonnais
Ich habe mich für drei Tage hier eingemietet. Ich bin noch nicht sicher, wie sich das Wetter entwickelt.
Angekommen bin ich bei sommerlichen Temperaturen, so, dass ich am Nachmittag noch in Shorts und T-Shirts vor dem Wohnmobil sitzen konnte.
In der Nacht allerdings regnete es auch hier nachhaltig. Aber was stört mich der Regen in der Nacht, wenn der folgende Tag wieder so sommerlich schön wird.
Den Mittag habe ich am Strand mit Sonnenbaden verbringen können, bis es mir zu heiß wurde und ich mich unter den Schatten der Pinien auf dem Campingplatz zurück gezogen habe.
Am letzten Tag bin ich noch entlang der Strandpromenade bis zum Port Argelés sur Mer marschiert. Immerhin eine dreiviertel Stunde für einen Weg. Die Strandpromenade führt teilweise unter Pinien, teilweise auf Sand-, teilweise auf Plattenwegen, immer am Strand entlang.
Der Hafen selbst hat sich in den letzten Jahren zu einem mondänen Tourismus Zentrum entwickel.
Auf der einen Seite die Hafenbecken, auf der anderen Seite Hotels mit Straßenrestaurants und Shops.
Sind in den anderen Bereichen dieser Ferienanlage Restaurants und Shops zu 90 % geschlossen, Hat hier am Hafen alles geöffnet.
Es gibt hier im Port Argelés sur Mer noch einen kleinen Bereich für aktive einheimische Fischer. Direkt vor Ort besteht die Möglichkeit, sich mit frischem Fisch zu versorgen.
Gerona 23.10.2023
Ich hatte noch kurz vor meiner Abfahrt in den Süden im Deutschen Fernsehen eine Reportage über Gerona und Tarragona gesehen, deshalb wollte ich beiden Städte einen kurzen Besuch abstatten.
Bei Gerona ist mir das auch gelungen. Ich habe auf dem zentral gelegenen Camper Park Halt gemacht.
Das ist ein Wohnmobilstellplatz der besonders negativen Art. Für 19,- € pro Nacht bekommt man einen absolut knapp bemessenen Stellplatz und die Möglichkeit der Grauwasserentsorgung geboten. Das ist der ganze Service.
Das einzig positive ist die zentrale Lage, ca. ein Kilometer entfernt von der Altstadt.
Die Altstadt ist interessant. Auf relativ engen Raum können römische und mittelalterliche Monumente sowie französische Lebensart erlebt und genossen werden.
Bilder 1 - 4 die bunten Häuser am Onyar Fluss
Bild 5 u. 6 Arkaden und Straßenrestaurants auf der Rambla de la Llibertat
Bild 7 u.8 weitere Straßenrestaurants
Bilder 9 - 12 Kathedrale von Gerona
Bilder 13 u. 14 Pont de Ferro (1877 von Gustave Eiffel)
Zu empfehlen sind noch, ein Rundgang durch die engen und verwinkelten Gassen des alten jüdischen Viertels oder ein Spaziergang über die ca. 2 km lange mittelalterliche Stadtmauer.
Salou 24.10.2023
Heute wollte ich eigentlich nach Tarragona. Leider fand ich keinen geöffneten Campingplatz in der Nähe. So musste ich etwas weiter nach Süden weiter fahren.
Tarragona muss ich mir für eine spätere Zeit aufheben. Vielleicht auf der Rückfahrt.
In Salou fand ich "La Siesta Salou Resort & Camping" Eine Nobeleinrichtung mit entsprechenden Preisen. (zwei Übernachtungen für eine Person 79,84)
Rein aus Camper Sicht lohnt sich dieser Platz nicht. Er bietet zwar alles, was eines Campers Herz begehrt in guter bis sehr guter Ausführung. Das bieten aber andere Plätze ebenfalls, aber zu weit niedrigeren Preisen.
Salou die Stadt
Salou ist anscheinend im Moment die hippe Partystadt im Nord-Osten Spaniens. Die lange prachtvolle Strandpromenade beeindruckt schon.
Ein paar Villen aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts weisen auf den Aufstieg Salou zur Bäderstadt hin.
Die beiden letzten Fotos vermitteln einen Eindruck dieser Zeit wieder.
Foto 8 u. 9 Torre Vella der Wehrturm aus dem 16. Jh wird heute für Kunstausstellungen genutzt. Heute Abend öffnet um 18:00 Uhr die Ausstellung der Malerin Barra Nogueras. Ich werde mir die Ausstellung ansehen.
Kunstausstellung im Torre Vella
Die Ausstellungsräume
Exponate
Valencia
Die Fahrt zum Campingplatz führte mich einmal von Nord nach Süd, quer durch Valencia. Auf diesem Weg ist mir bewusst geworden, Valencia ist eine Millionenstadt. (laut Wikipedia, Stand 2021 mehr als 800.000 Einwohner)
Vom römischen Ursprung und der mittelalterlichen Epoche gibt es dennoch in der Altstadt genügend zu bewundern, was einen Besuch der Stadt lohnenswert macht.
Da ich mir vor ein paar Jahren diesen interessanten Teil Valencias bereits eingehend, auch durch eine geführte Stadtbesichtigung, angeschaut habe, bin ich nach einigem Überlegen zu dem Entschluss gelangt, diesmal darauf zu verzichten.
Der Campingplatz Coll Vert und Umgebung
Der Campingplatz ist einer der einfachen Sorte. Die Sanitäranlagen lassen sehr zu wünschen übrig.
Der fußläufig in ca. 5 Minuten erreichbare Strand von Saler, so benannt nach dem nahe liegenden Dorf Saler, dagegen ist überwältigend.
Er soll einer der beliebtesten Strände von Valencia sein. Jetzt allerdings, Ende Oktober, hat man den endlos erscheinenden Strand für sich ganz alleine.
Valencia die Stadt.
Ein paar Eindrücke von meinem früheren Besuch.
Bild 1 Brunnen des Flussgottes Turia
Bild 2 Kathedrale Turm und Hauptportal
Bild 3 drittes Portal der Kathedrale
Bild 4 Kathedrale in die umgebende Bebauung einbezogen
Bild 5 Basilika de Virgin de los Desamparados (Basilika der Jungfrau der Hilflosen)
Bilder 6 u. 7 zentrale Markthalle
Bild 8 das schmale Haus
Calp (Valenzianisch) Calpe (Spanisch) 28.20.2023
Mediterraneo Camping
Der Campingplatz ist ein besserer Wohnmobilstellplatz, ergänzt durch zusätzliche Campingplatz-Ausstattung und mehr Platz. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Stellplätzen ist hier kaum Bewegung. Die meisten Camper bleiben hier für mehrere Tage. Auch ich bleibe hier bis zum 01.11. Dann beziehe ich mein Ferienhaus in Buenavista.
Einer Vorahnung folgend hatte ich mich telefonisch auf dem Campingplatz angemeldet. Ich hatte noch einen der letzten freien Plätze ergattert.
Erste Stadtbesichtigung
Calp besteht aus drei sich deutlich unterscheidenden Bezirke.
Da ist zum ersten der durch große Hotelburgen geprägte Bereich entlang der Sandstrände
Zum zweiten der Wohn- und Lebensbereich der Einheimischen mit Wohn und Geschäftsstraßen und -Häuser.
Und zum dritten die Altstadt.
Die Altstadt ist das, was mich interessiert.
So führte mich mein erster Weg, ca. 4 km durch die ganze Stadt zur Altstadt. Die über der Stadt oben am Berg liegt. Enge Straßen und Treppendurchgänge, sowie wenige Reste einer Verteidigungsanlage bilden das, was von der Altstadt übrig geblieben ist. Bild 2 zeigt den eng umschriebenen Bezirk.
Bilder 3, 5,6 u.7 zeigen Teile der Wohn- und Geschäftsstraßen.
Die übrigen Bilder zeigen Impressionen der Altstadt.
Das vorletzte Bild zeigt die mitten in der Altstadt gelegenen modernen Kirche.
Was mir prägend für ganz Calp aufgefallen ist, ist die große Anzahl an Straßencafés und Straßenrestaurants in allen Bezirken der Stadt.
29.10.2023
Auf der Calp vorgelagerten Halbinsel befindet sich der Penyal d’Ifac, ein gewaltiger Felsen aus Kalkstein.
Da man den Felsen auch ohne bergsteigerischen Könnens besteigen kann, war es natürlich gleich mein Ziel, da hinauf zu laufen.
Der Weg bis in halber Höhe ist durch einen gut befestigten und mit Steinplatten ausgelegten Weg erschlossen.
Nach jeder weiteren Kehre des Weges eröffnen sich Ausblicke aus größerer Höhe sowohl über die Stadt als auch über das Meer.
Dann mündet der Weg in einen in den Fels geschlagenen Tunnel. Ein Hauch von Abenteuer.
Leider musste ich sehr schnell feststellen, dass sich der aus dem Kalkstein geschlagene Untergrund unter den Sohlen meiner Crocs als Rutschbahn entpuppte.
Als ich dann feststellte, dass auch nach dem Tunnel der "Weg" aus glattem Kalkstein besteht, habe ich mich aus Sicherheitsgründen zur Umkehr entschieden.
Hier habe ich den Aufstieg abgebrochen.
Der Grund:
Bei meiner letzten größeren Wanderung, hatten mir meine Wanderschuhe gar nicht gut getan (Bilder rechts)
Seit dem habe ich alle Wege in meinen Crocs gemacht und festgestellt, es lässt sich wunderbar darin laufen, sowohl über Waldwege, als auch bei Städtebesichtigungen.
Im Tunnel, auf den glatt gelaufenen Kalkstein, stellte ich fest, dass meine Crocs auf diesem Untergrund sehr rutschig waren.
Als ich am Ende des Tunnels feststellte, dass von nun an der Weg auf glattem Kalkstein weiter führt, (letztes Bild) bin ich lieber umgekehrt, statt das Risiko aus zu rutschen einzugehen.
Strandpromenade
30.10.2023
Habe heute eine Rundtour gemacht, Vom Campingplatz bis zur Altstadt von Calp, auf der Touristiktour durch die Stadt, ein Mittagessen in einem der vielen Straßenrestaurants, dann durch die Vorstadt bis zum Strand und entlang der Promenade wieder zurück zum Campingplatz.
Bild 1 Blick vom Campingplatz auf den Penyal d’Ifac
Bilder 2 -4 Roll- bzw. Fahrtreppen die den Aufstieg zur Altstadt erleichtern
Bilder 5 - 9 heute ist die moderne Kirche der Altstadt geöffnet. Welch eine Überraschung, von der modernen Kirche gelangt man in die daneben stehende alte Kirche.
Bilder 10 - 13 Viele Häuser sind mit Wandmalereien versehen. Meist mit Bezug zur politischen Vergangenheit.
Bild 14 typisch
Bild 15 kurz vor dem Campingplatz: Las Salinas. Ein natürlicher Salzsee, der schon zur Römerzeit existierte. Ein paar Ausgrabungen in der Nähe bezeugen die Anwesenheit der Römer.
Leider sind sowohl der See und Umgebung sowie die Ausgrabungsstätten sehr vernachlässigt und keine Augenweide.
Den Flamingos, beim genauen Hinsehen erkennbar, macht das aber nichts aus.