9. Tag          12.02.2020

Dem Schiff entflohen


Für heute hatte ich mich entschlossen, an einer Überlandtour teilzunehmen. Der "Vesteralen Panorama Busfahrt" von Harstad nach Sortland.

 

Nach dem Frühstück verließ ich also die Nordkapp und stieg in einen Bus um. Zwei Busse erwarteten uns schon am Kai, einer mit einem englischsprachigen und einer mit einem deutschsprachigen Führer. Dieser Service wurde uns fast ausnahmslos bei jeder Bustour geboten.

Unser Reiseführer war ein sehr netter, noch junger Mann, der sehr kompetent und unterhaltsam über die Gegend - Vesteralen, die Sehenswürdigkeiten, die Tierwelt und die Menschen berichten konnte.

An unserem ersten Ausflugsziel angekommen, konnten wir der auslaufenden Nordkap zuwinken. Die setzte ihre Fahrt ohne uns fort.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wegen ihrer bis zu zwei Meter dicken Mauern, den  eisenbeschlagen Holztoren und der früher bis zu fünf Meter hohen Umfassungsmauer galt sie als sehr wehrhaft. Die Kirche ist auch heute noch prächtig ausgestattet.

Die Kirche in Frondenes aus dem 11. Jh. gilt als eine der bedeutensten Landkirchen Norwegens und ist die nördlichste Steinkirche.

 

Linkes Bild

 

Die Altäre stammen alle aus Deutschland. Der linke und der Hauptaltar aus Lübeck und der rechte Altar aus Kalkar am Niederrhein. Die Altäre sollen damals nicht in barer Münze, sondern mit Stockfisch bezahlt worden sein. 


 

 

 

 

 

Nicht weit entfernt von der Frondenes Kirche gibt es ein Museum, das über das harte Leben der Menschen in den vergangenen Jahrhunderten berichtet.

 

Es wird auch in einer kleinen Ausstellung an die deutsche Besatzung (1940 - 1945) erinnert.

Die grandiose Landschaft, die uns auf unserer Tour ständig begleitete, lässt sich auf diesen Bildern leider nur erahnen. Ich bin kein Profifotograf und habe auch keine Profiausrüstung. Aber selbst dann müsste man mehr Zeit investieren können, um geeignete Blickwinkel zu finden.

 

Wir haben mit den Bussen über den Fjord gesetzt, daher das Bild von der Fähre.

 

Als wir in Sortland die Brücke über den Fjord überquerten, schickte sich "unsere" Nordkap gerade an, diese zu unterqueren. Das war ein Tuten (vom Schiff) und ein Hupen (von den Bussen).

 

Im Hafen von Sortland gingen wir dann wieder an Bord der Nordkapp.

 

Zu den Rentieren (1. Bild) erklärte unser Reiseleiter:

Die Rentieren kommen im Winter aus den Bergen herab in die Nähe des Wassers, hier ist es wärmer, der Schnee gefriert nicht und die Tiere können ihn beiseite scharren um an Nahrung zu kommen.

Die Rentiere leben das ganze Jahr als Wildtiere frei wo sie wollen, Einmal im Jahr werden sie von Ihren Besitzern, den Sami, zusammengetrieben.


Noch etwas zu den Rentieren:

Nur Samen dürfen Rentiere besitzen. Niemand anderes. Selbst wenn ein nicht Same einen Samen oder eine Samin heiratet, besitzt er/sie keinen Anteil an dessen oder deren Rentieren. Erst die Kinder erhalten dieses Recht, da diese ja Samenblut ihres Vaters oder ihrer Mutter in sich haben.

Da die Samen das Monopol auf den Rentierbesitz halten, ist Rentierfleisch hier in Norwegen sehr teuer und eine Spezialität, die nur an besonderen Tagen auf dem Speiseplan steht.