Einladende Taverne für eine Kaffeepause

Entspannung in der Taverne am Marktplatz

Grichischer Salat zu Mittag

Mussaka klein aber sättigend

Essen auf Kreta

Ja, es stimmt, nach der Sommersaison haben viele Speiselokale, besonders in den kleinen Ferienorten, geschlossen. Das Angebot ist nur noch begrenzt. Das sieht aber in den Städten ganz anders aus. Bevorzugt in den Altstadtbereichen haben fast alle Restaurants noch geöffnet. Sie bieten ihren vollen Service.

 

Sind Sie Selbstversorger, dann haben Sie gar keine Probleme. Auch in den kleinen Dörfern gibt es Einkaufsmöglichkeiten.

 

Frühstück

Ich habe es so gehalten, dass ich täglich neu überlegt habe, was ich wo essen möchte. Allerdings mit einer Ausnahme. Mein Frühstück habe ich jeden Morgen gemütlich und in aller Ruhe auf meinem Balkon eingenommen. Nur an zwei Tagen war das Frühstück wegen Regen auf dem Balkon nicht möglich. Während der letzten Tasse Kaffee - ich bin ein absoluter Kaffee-Mensch - bin ich dann noch einmal meine Tagesplanung durchgegangen.

 

Kaffeepause

Auf meinen täglichen Unternehmungen habe ich immer dafür gesorgt, dass ich zwischen 10.00 und 11.00 Uhr in einem der kleinen Dörfer eine Kaffeepause einlegen konnte. Meistens war es eines der wild romantischen Bergdörfer. In fast jedem der noch so kleien Dörfern gab es wenigstens eine Taverne.

Diese Kaffeepausen habe ich immer sehr genossen.

1. Wegen des frisch aufgebrühten griechischen Kaffees, den ich mir immer als "double" also doppelte Portion bestellt habe.

Eleniko - Griechischer Kaffee: In ein Kupfergefäß, dem Birki, werden pro Tasse ein Kaffeelöffel Kaffeepulver und meist die gleiche Menge Zucker gegeben. Dazu kommen pro Tasse 30 - 40 ml Wasser. Diese Mischung wird über einer offenen Flamme erhitzt, bis sie fast überkocht, von der Flamme genommen, einmal umgerührt und noch einmal zum Kochen gebracht. Dann wird der ganze Inhalt mit Kaffeesatz in eine Tasse gegeben und serviert.

 

Als doppelte Portion deshalb, weil wegen des ganzen Kaffeesatzes nicht so viel trinkbarer Kaffee in der Tasse ist. Man muss sich langsam an den Kaffeesatz herantrinken und die Tasse möglichst still halten. Wenn Sie den Kaffee, so wie ich, nicht gesüßt mögen, sollten Sie dies direkt bei der Bestellung sagen. Sonst bekommen Sie sehr süßen Kaffee.

 

2. Wegen der entschleunigten Atmosphäre, der ich mich nicht entziehen konnte und auch nicht wollte.

Ich habe es genossen, den Einheimischen bei ihren morgendlichen Kaffeepause Gesellschafft zu leisten. Trotz meiner nur mangelhaften Kenntnisse der griechischen Sprache, ergab sich fast immer ein "Gespräch". Meistens konnte wenigstens einer der Anwesenden ein paar Brocken deutsch oder englisch. Interessant war es auch, den Backgammon Spielern zuzusehen, die meistens etwas im Hintergrund auf ihr Spiel konzentriert waren und ihre Umgebung vergessen zu haben schienen.

 

Mittagspause

Auch zum Mittagessen war mein Anlaufpunkt immer die nächste Taverne, die ich ansteuerte, sobald ich Hunger bekam. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht von der Ausstattung der Taverne auf die Qualität der Mahlzeiten schließen kann. Ich habe sehr gutes Essen in sehr schlichten Tavernen und nicht so gutes in nobleren Tavernen gegessen. Umgekehrt allerdings auch. Es hilft also alles nicht, man muss es einfach ausprobieren. Was allen Tavernen gemeinsam ist, ist die Freundlichkeit der Tavernenwirte. Betreten Sie eine Taverne mit einem fröhlichen "kali`mära" können Sie sich der Zuwendung des Wirtes, der Wirtin oder auch der anderen Gäste am Nebentisch gewiss sein.

 

Manchmal kann man auch Skurriles erleben: In einem kleinen Bergdorf, das aus ein paar Häusern, einer Kirche mit Friedhof und einer Taverne bestand, machte ich mittags Halt um etwas zu essen. Ich hatte schon Hunger, obwohl es noch vor 12.00 Uhr war. In der Taverne fand ich nur ein sehr altes Mütterchen vor. Es saß im Schatten und sortierte Kräuter. Als sie mich erblickte, kam sie sofort auf mich zu gehumpelt und bedeutete mir gestenreich und mit mir unbekannten Worten, mich hinzusetzten. Ich entnahm ihrer Gebärdensprache, dass ich warten solle, gleich würde jemand kommen und sich um mich kümmern. Dies wiederholte sie alle fünf Minuten, bis nach ca. 20 Minuten ein Pope aus Richtung Kirche zur Taverne kam. Er grüßte freundlich, verschwand aber zielstrebig in den Hintergrund der Taverne. Nach kaum fünf Minuten tauchte er wieder auf. Er hatte seinen langen schwarzen Talar gegen Jeans und kariertem Hemd getauscht. In leidlichem Englisch fragte er nach meinen Wünschen.Der Pope war in Personalunion auch noch Tavernenwirt.

 

Abendessen

Es wird auf Kreta im November schon früh dunkel. Spätestens um 17:00 Uhr wird es Nacht. Ich habe es immer so eingerichtet, dass ich frühzeitig zurück im Hotel war. Die Gebirgsstraßen mit all ihren Serpentinen wollte ich mir in der Dunkelheit  nicht zumuten. Zudem sind immer auch Ziegen unterwegs und Steinrutsche sind nicht selten. Ich glaube, es ist eine gute Empfehlung, es mir gleich zu tun. 

 

Ich wohnte in Platanos, einem Vorort von Rethimno. Wenn ich mich nicht selbst versorgen wollte, was meistens der Fall war, bin ich zum Abendessen in die Altstadt von Rethimno gefahren. Dort ist die Auswahl an Tavernen und Speiserestaurants so groß, dass ich jeden Abend in einem anderen Lokal essen konnte. Selbst im November war die Altstadt noch bis spät in die Nacht hinein betriebsam. Neben den kulinarischen Genüssen gabe es immer auch etwas Interessantes zu sehen.