Ich habe mich zu Beginn meines Aufenthaltes auf Kreta an die Tourenvorschläge aus meinem Reiseführer orientiert. (Baedeker-Kreta) Ich habe von Rithimno aus nacheinander in vier Rundtouren den Westen und die Mitte Kretas erkundet. Um den Osten der Insel zu besuchen bin ich für drei Tage in ein Hotel in Agios Nikolaos gewechselt. Ich wollte mir wiederholte lange Fahrten bis in den Osten ersparen.
Die Rundtouren sind so geplant, dass sie jeweils ausgehend von der Nordküste in einem Bogen an die Südküste und zurück zum Ausgangspunkt führen. Jede dieser Touren ist bequem an einem Tag zu schaffen.
Ich hatte dennoch immer alles Notwendige dabei, um nötigenfalls unterwegs übernachten zu können. Viele der Tavernen auch in kleinen Dörfern bieten Übernachtungen an.
Wer sich für eine Entdeckungsreise nach Kreta entschieden hat, weiß sicher, dass Kreta zu ca. 90% aus hohen Gebirgsketten und schroffen Felsformationen besteht. Ich will niemanden Angst machen. Aber, wer unter Höhenangst leidet oder Fahranfänger ist, der sollte seine Pläne gründlich überdenken. Vielleicht auch die Beratung erfahrener Kretafahrer suchen.
Die Straßen auf den Bildern geben kein ganz korrektes Bild der Straßenverhältnisse wieder. An den aller meisten Gebirgsstraßen ist es kaum möglich gefahrlos anzuhalten und zu fotografieren.
Gebirgsdörfer und Klöster
In den entlegensten Winkeln, hoch auf den Bergen oder waghalsig an Abhängen geklebt, findet man überall interessante und besuchenswerte Dörfer und Klöster. Abstecher auch über enge und kurvenreiche Nebenstrecken können zwar anstrengend sein, lohnen sich aber fast immer.
Manche, als Museum dienende Klöster, sind jedoch im November geschlossen. Dennoch lohnt sich ein Besuch, da auch die Außenanlagen und meist auch die Aussichten eindrucksvoll sind.
Hier ein paar Bilder um Sie auf den Geschmack zu bringen.
Sellia
Ein gepflegtes Bergdorf südlich von Rethimno oberhalb der Plakiás Ebene. Im November beschaulich, in der Saison Touristenziel
Mátala
Ehemaliger Hippieort. Jetzt in der Saison Tourismuszentrum. Im November fast ausgestorben, aber geöffnete Läden mit Hippie-Outfit
Etwas wehmütig für einen wie mich, der die Hippie-Zeit noch miterlebt hat.
Fodele
Geburtsort von El Greco.
Das außerhalb des Ortes gelegene Geburtshaus und Museum ist im November geschlossen.
Ein kleines Beispiel kretischer Hilfsbereitschaft.
Auf der Suche nach dem Geburtshaus von El Greco (der Reiseführer war nicht hilfreich) fragte ich eine alte Frau, die vor ihrem Haus bei Häkelarbeiten saß nach dem Weg. Sie verstand mich überhaupt nicht, rief aber etwas für mich Unverständliches über die Straße. Auf dem Flachdach des Hauses gegenüber erschien eine Frau mittleren Alters. Sie verstand meine Frage ebenfalls nicht, rief aber ihrerseits etwas in Richtung Nachbarhaus. Dort erschien eine junge Frau. Sie sprach Englisch und wies mir den Weg.
Chaniá
Altstadtgasse der in venezianischer Zeit bedeutenden Hafenstadt im Nord-Westen von Kreta.
Das Kloster Piso Preveli
versorgte 1941 beim Angriff der Deutschen auf Rithimno die sich mit Sensen, Äxten und untauglichen Waffen verteidigende Kreter mit warmem Essen und Lebensmittel.
Das Museum ist eindrucksvoll und auch im November noch geöffnet
Aussicht vom Kloster Piso Preveli aus auf das südliche Mittelmeer
Kloster Arkadi
Ein ehemaliges orthodoxes Kloster. Jetzt Nationaldenkmal.
Der ganze Komplex kann besichtigt werden. Ausstellungsräume informieren über die Geschichte.
Kloster Chrisosskalitissa
Hinauf zum Kloster führen goldene Stufen. Allerdings können nur Menschen ohne Sünde sie sehen.
Also keine Chance für uns!
Im November war das Kloster geschlossen