Pontarlier im französischen Jura    10.10.2023


Auf der Hinfahrt

Endlich Berge, darauf habe ich "Flachlandtiroler - aus Schleswig-Holstein" gewartet. Dazu strahlt noch alles in sattem Grün, obwohl schon Oktober ist.

Auch wenn die heutige Tagesetappe nur ca. eineinhalb Stunden lang ist, habe ich mir wieder eine kleine Kaffeepause in einer landesüblichen Bar gegönnt.

Der Campingplatz Larmont

Ein mittelgroßer ruhiger Platz. Er liegt mitten im Grünen, ca. 20 Min. bis zur Stadt (bergab) und 45 Min. zurück (bergauf)

Ein jüngerer Mensch schafft die Strecke wahrscheinlich etwas schneller, besonders den Rückweg.

Der Platz ist terrassenförmig am Berghang angelegt. Die Sanitäranlagen sind in Ordnung und ausreichend vorhanden. Was fehlt ist ein Shop und ein schnelles Internet. Das Internet kann auch nur im unmittelbaren Umkreis der Rezeption genutzt werden. Deshalb sitze ich gerade auch an dem Tisch vor der Rezeption. Das Heraufladen der Bilder erinnert mich sehr an die vor-Glasfaserzeit in Hohenstein.

Stadtrundgang in Pontarlier

Pontarlier ist ca. 20 km von der Grenze zur Schweiz entfernt. Sie ist die zweit höchst gelegene Stadt in Frankreich und hat ca. 18.000 Einwohner. Sie wird ebenso, wie Dole vom Doubs durchflossen.

Bereits im 12. Jh war Pontarlier ein wichtiges Handelszentrum

 

Pontarlier war im 19. Jahrhundert Hauptstadt der Absinth-Produktion, 1805 wurde von Henri-Louis Pernod die erste Absinth-Destillerie eröffnet.1914 wurde das Absinth Brennen verboten. Die Destillerie Pernot Fils begann erst wieder 2001 mit der Produktion.

 

Bild 1 Der Doubs

Bilder 2 - 7 Die Kirche Saint-Bénigne. Das sehenswerte Portal steht unter Denkmalschutz. Es ist der älteste Teil der Kirche aus dem 15. Jh. Die modernen Fenster wurden 1974 von dem Maler Alfred Manessiers gestaltet.

Bild 8 u. 9 Teil des ersten Hospitals in Pontarlier. und Erläuterungstext

Bild 10 u. 11 Das Wohnhaus des Grafen von Mirabeau. Mirabeau war eine schillernde Persönlichkeit, Politiker und Lebemann im 18. Jh und Erläuterungstext

Bild 12 u. 13. L`ancien Auditoire - das alte Justizgebäude aus dem 18. Jh mit typischen Dekore des 19. Jh und Erläuterungstext

Bild 14 unmittelbar vor der Kirche Saint Bénigne steht dieses monumentale Portal. es steht unter Denkmalschutz.

Bild 15 Der Justizpalast erbaut 1865

Bild 16 Der Platz Vilingen-Schwenningen mit Bahnhof im Hintergrund

Bild 17 Das Gymnasium Philippe Grenier erbaut 1836. Philippe Grenierwar Arzt und Abgeordneter aus Pontarlier.

Bild 18 La Chapelle des Annonciades erbaut 1612. Die Kapelle mit dem monumentalen Portal sind ein Überbleibsel eines Klosters der Annonciades

Zur Zeit findet im Innenraum der Kapelle eine Ausstellung von darstellenden Künstler der Umgebung statt. Leider durfte nicht fotografiert werden.

Bild 19 L`Hotel de Ville - Rathaus

Bild 20 La Place d`Arcon mit städtischem Museum im Hintergrund

Bild 21 ohne Kommentar

Bild 22 u. 23 Le Theatre Bernard Blier und Erläuterungstext

Bilder 24 - 26 Das Stadttor Saint-Pierre. Es wurde im 18 Jh. in die Verteidigungsanlage als Ersatz für ein älteres Tor eingesetzt. Und Erläuterungstext

Bild 27 u. 28 Das Schloss von Pontarlier, erstmals zerstört im 13. Jh. Es wurde u.A. genutzt als Jesuitenschule und Kloster St. Bernardin. Und Erläuterungstext

Bild 29 u. 30. Der Doubs und Erläuterungstext

Bild 31 Auf dem Weg zurück zum Campingplatz

Bild 32 Frankreich ist nicht gerade billig. Eine Tasse normalen Kaffee 3,40 €

 

Wanderung in die Umgebung

Für den Moment habe ich genug geschrieben. Vielleicht berichte ich über meine Wanderung am Nachmittag, Ansonsten morgen. Ich möchte noch einmal in die Stadt ein paar Einkäufe machen.

 

Nach den Einkäufen habe ich mich erst einmal auf die faule Haut gelegt. Neben dem Wohnmobil auf die Luftmatratze. Die Sonne schien warm vom Himmel, von dem Agatha Christie Höhrbuch, dass ich mir angestellt hatte, habe ich kaum etwas gehört. Ich bin wohl recht  bald eingeschlafen.

Nun so schreibe ich erst heute am Samstag, 14.10. meine Kommentare zur Wanderung.

 

Konnte ich bis gestern von einem prächtigen Goldenen Oktober berichten, so hat sich das in der letzten Nacht grundlegend geändert.

Zuerst kam Sturm auf, dann begann der Regen und heute morgen lagen Regenwolken tief auf den Berggipfeln der Umgebung.

Hatte ich bisher gar keine Veranlassung, mir die Wettervorhersage anzusehen, musste ich nun feststellen, dass das Regenwetter wohl auch für die nächsten Tage tonangebend ist. Auch die Temperaturen werden wohl nicht mehr so sommerlich sein.

Aber ich hatte ja eh geplant am Montag weiter in den Süden nach Issoire zu fahren. Ich werde mir die Wettervorhersage für Frankreich etwas genauer ansehen. Vielleicht liegt Issoire doch noch nicht südlich genug. Mal sehen. Ich werde berichten.

Nun aber zu meiner Wanderung.

Wanderung vom Campingplatz Larmont zum Chateau de Joux.

 

In der Tourismus Information in Pontarlier hatte ich mir eine Wanderkarte der Region besorgt. Knapp 200 m vom Campingplatz entfernt befindet sich der Startpunkt für eine ganze Reihe von Rundwanderwegen. Mal länger, mal kürzer.

Der Weg zum Chateau de Joux hin und zurück ist mit 11,5 km, einem Zeitbedarf von 3 Std. und einem zu bewältigen Höhenunterschied von 337 m  angegeben.

 

Auf dem Weg zum Startpunkt wurde ich von den beiden geduldigen Gesellen beobachtet (Bild 1). Von hier aus konnte ich auf einen Teil des Campingplatzes hinunter und über das Tal hinweg schauen. (Bild 2 u. 3) Es ging also, kaum begonnen, bereits bergauf.

Der Startpunkt der Wanderwege ist vorbildlich mit Hinweisschildern, Informationstafeln, Wegweiser und Sitzbänken ausgestattet. (Bild 4 u. 5) Auch Unterwegs fühlt man sich sicher geleitet. Die Farbmarkierungen waren durchgehend gut sichtbar und in kurzen Abständen angebracht. (Bild 6) Auf botanische Besonderheiten und besondere Aussichtspunkte weisen immer wieder Informationstafel hin (Bild 7 u. 8)

 

Zu Beginn des Weges ging es natürlich erstmal weiter bergauf. (Bild 9 u. 10) Es hat etwas gedauert, bis ich die Steigung, meine Marsch "Geschwindigkeit" und meinen Sauerstoffbedarf in Einklang gebracht hatte. Blumen am Wegrand waren gern angenommene Gelegenheiten, hinter Atem zu kommen.(Bild 11)

Nach und nach kam dann aber alles in Einklang und ich konnte die Umgebung genießen. Vorbei an einem Rastplatz mit Grillmöglichkeit (Bild 12) ging es zu beeindruckenden Aussichtspunkten. (Bilder 13 - 16)

Die Warnung vor den Hunden auf diesem Reiterhof war wohl eher ironisch gemeint. (Bilder 17 - 19)

 

Weiter in Richtung Chateau ging es dann aber (endlich) weitestgehend bergab durch alte Mischwälder und vorbei an urigen Felsblöcken. (Bilder 20 - 23)

Die Ruine ist der Überrest des so genannten Fort Mahler (Bild 24)

Aber bald danach kam auch das Chatau hoch oben auf einer Felsklippe gelegen, in Sicht. (Bild 25 u. 26)

Nun ging es noch hinunter ins Städtchens, von wo aus der Blick hinauf zum Chateau womöglich noch imposanter war. (Bild 27 u. 28)

Hier fand ich eine Bäckerei, die auch Sitzgelegenheit bot, So konnte ich bei Kaffee und Kuchen neue Kräfte sammeln.

Die benötigte ich auch. Zwar ging es zuerst noch ca. 2 km an einem kleinen Nebenfluss des Doubs entlang, der sich idyllisch durch das Tal schlängelt (Bild 29) aber, der Campingplatz liegt hoch oben oberhalb von Pontarlier. Der Rest des Weges musste also bergauf führen. Und das tat er dann auch. Danach war ich geschafft.

 

 

 

Zum Teil laufen die Kühe frei auf den weiten Wiesen. Man hört sie schon von weitem.