Fundao                                                   12.09.2021

Fundao? Warum gerade dieser Ort.

Ganz einfache. Er liegt  nicht mehr als 4 Std. Fahrstrecke (mein Limit)von Evora entfernt, zudem liegt er  im Naturpark "Serra de Estrela". Ich hoffe dort etwas wandern zu können. Die Temperaturen sollen für die nächsten Tagen etwas gemäßigter zu sein, so bietet sich Wandern ganz gut an.

Da die heutige Tagesetappe sehr überschaubar ist, habe ich mir vorgenommen unterwegs den einen oder anderen Stopp einzulegen, um mich etwas umzusehen.

 

Auch habe ich Google Map wieder beauftragt, Autobahnen zu meiden. So ging es es fast ausschließlich über die N 18.

 

Die N 18 ist sehr gut zu fahren und bietet landschaftlich viel Abwechslung. Nach dem Weinanbaugebiet bei Evora beginnt es mit weiten baumarmen Ebenen. Verdorrtes Brachland und abgeerntete Getreidefelder prägen das Bild. Sehr bald wird das Land aber wellig bis hügelig. Zu großen Teilen folgt die N 18 schnurgerade diesem Landschaftsprofil auf und ab. Mehr und mehr verändern


nun sehr lichte Korkeichenwälder das Bild. Ich weiß nicht, ob man hier von Wäldern reden kann, die einzelnen Eichen stehen doch teils sehr weit auseinander. Hier und da weiden Rinder, Schafe und Ziegen zwischen den Bäumen.

 

Im letzten Drittel der Fahrt wird es dann zunehmend gebirgiger. Es geht in S-Kurven und später auch in Serpentinen bergauf und bergab. Es bieten sich die tollsten Aussichten. Nur kann man an diesen Stellen leider meist nicht anhalten um zu fotografieren.

Alternativ bieten sich aber einige Dörfer oder Städtchen als Fotomotiv an. Oftmals sieht man sie schon von weitem, hoch oben, gekrönt von einer Burg, auf einem alles überragenden Gipfel liegen.

Evoramonte

Énisa

Veiros


Parque de Campismo do Fundao

ein weitläufiger Naturplatz, der sich über einen licht bewaldeten Hang hinzieht. Auf mehreren Etagen angelegte Terrassen ermöglichen ein waagerechtes Aufstellen des Wohnmobils.

Nach meinen letzten Erfahrungen mit Naturplätzen war ich etwas skeptisch, wurde aber positiv überrascht. Gut es ist kein drei Sterne Platz, aber alle Einrichtungen, besonders die Sanitäranlagen sind in genügender Anzahl vorhanden und sind annehmbar sauber und gepflegt.

 

Der Campingplatz ist integriert in den Parque do Convento (Klosterpark). Das benachbarte "Kloster", wohl eher eine religiös geprägte Freizeiteinrichtung bietet in diesem Park mehrere Aktivitäten an, z.B. einen Hochseilgarten, mehrere Mountenbike Strecken, ein Schwimmbad, ausgewiesene Wandertouren, Spielplatz usw.

 

Religiöser Inhalt des Konvents scheint die Marienverehrung zu sein, besonders auch die  Erinnerung an die Marienerscheinung in Fatima. 

Direkt beim Konvent, an einer Marienstatue, startet ein Pilgerweg nach Fatima

 

 

links noch ein paar Panoramaaufnahmen von der Anhöhe auf das Tal.

 

(die Aufnahmen sind vom 13.09. Das schlechtere Wetter kündigt sich schon an)

 

Diese Nacht leitete Gewitter und Dauerregen, der auch heute (14.09) noch anhält, die Schlechtwetterfront ein.

Auch morgen soll es weiter regnen. Ab Donnerstag ist dann wieder Sonnen - Sommer angesagt.


Ich habe in dieser Nacht wegen des Gewitters lieber im Wohnmobil mein Bett aufgeschlagen. Das war mir sicherer als im Zelt (Faradayscher Käfig). Zwar habe ich im Zelt für meine 190 cm Länge mehr Platz und Bewegungsfreiheit, aber Sicherheit geht vor. Das Zelt übersteht übrigens den Dauerregen sehr gut. Innen ist es noch absolut trocken.

Die Stadt Fundao

 

Die Stadt liegt unten im Tal. (1. Bild hier von der Marienstatue aus gesehen)

Auf den ersten Blick scheint Fundao eine eher unspektakuläre Stadt zu sein. Ich habe mich allerdings noch nicht eingehender dort umgesehen.

 

Wegen des zu erwartenden Regens habe ich mich nur kurz dort aufgehalten und das Wichtigste erledigt.

 

In Evora war ich am letzten Tag noch durch Glasscherben gefahren. Ein "plattes" Vorderrad war das Ergebnis.

Ich habe den Schlauch zwar geflickt. Das Ergebnis war aber nicht vollständig befriedigend. Da ich den Schlauch schon zum x-ten Mal geflickt hatte und auch der Mantel mittlerweile schadhaft war, suchte ich einen Fahrradladen in Fundao auf. (2. Bild). Einen neuen Schlauch konnte ich sofort erhalten, der Mantel muss erst bestellt werden. Am Mittwoch soll er da sein.

links:

Eine kleine aber lästige Gegebenheit, mit der man unterwegs immer rechnen muss.

 

 

 

Aldaia de Joanes

 

Ein eingemeindeter Vorort von Fundao mit mittelalterlicher Kirche


Mein erster Eindruck von Fundao hat sich bestätigt. Eine Wohn- und Einkaufsstadt. Das Reizvolle an der Stadt ist die Umgebung. Fundao ist ringsherum von Bergen umgeben. Sie scheinen mir vulkanischen Ursprung zu sein. Passend dazu wird das Tal, in dem Fundao liegt, wohl eine alte Caldera zu sein.

 

Im Frühjahr könnte die Kirschblüte ein besonderes Highlight zu sein. Große Kirchbaum-Plantagen ziehen sich die Berghänge hinauf.

 

 

Die Wanderung zum Felsen von Hera

 

Nach zwei Regentagen zeigt sich heute wieder die Sonne. Also nichts wie raus in die Natur.

 

Der Wanderweg zum Felsen von Hera  stand von Beginn an auf meinem Wunschzettel. Nun kann es los gehen.

 

Um es vorweg zu nehmen. Eine Wanderung, die sich wirklich lohnt:

Herausfordernde Auf - und Abstiege, unterschiedlichste Vegetation und dazu immer wieder diese spektakulären Aussichten.

 

Wenn dieser Wanderweg von der Länge her auch keine besondere Herausforderung zu sein scheint, Kann er aber wegen der steilen An- und Abstiege für Menschen mit Bewegungseinschränkungen und Atemproblemen (Lungen oder Coronar bedingt), eine Überforderung sein. Also, Vorsicht.

 

Der Aufstieg führt über breite, aber stark ansteigende Schotterwege (Bild 1 u. 4). Sehr bald dehnen sich links und rechts weite Kirchbaum-Plantagen aus (Bild 6). Die Gegend ist bekannt für den Kirschanbau (Bild 7).

Nicht lange und man gelangt aber in solche Höhen, wo Kirschbäume nicht mehr wachsen können.

 

Dafür führt der Weg nun durch einen "verwunschenen" Wald. (Bild 9). Die Bäume sind mit Flechten bewachsen, was dem Wald dieses unwirkliche Erscheinungsbild verleiht. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn mir dort ein Hobbit begegnet wäre.

 

Dann zweigt der Weg ab und führte über einen Trampelpfad in den Wald hinein und teilweise sehr steil bergab. (Bilder 11 u. 12) Ein Wegweiser zeigte unmissverständlich an, dass dieser Weg ernst gemeint ist.

 

Nach etwas mehr als 100 m Abstieg, teilweise auf dem Hosenboden, taucht der "Fels von Hera" auf.(Bilder 13 u. 14)

Es ist ein Aussichtspunkt auf einer Felsenklippe. Von hier aus kann man das ganze Tal von Fundao  überblickten.

 

Rechts neben der Plattform führt der "Weg" noch einmal ca. 50 m steil bergab (Bilder 15 u. 16), bevor er dann in einen breiteren Schotterweg mündet.

 

Wenn man es bis hierhin geschafft hat, ist der Rest des Weges eine Kleinigkeit.

 


Morgen, 18.09., fahre ich weiter in Richtung Norden.