Rosciolo de`Marsi                                 30.10.2020

Die Wanderung von gestern auf den Monte Velino steckte mir heute Morgen doch noch sehr in den Knochen. Dennoch wollte ich den Tag nicht so einfach, ohne etwas unternommen zu haben, verstreichen lassen.

 

(Bild 1)

Vom Campingplatz aus, konnte ich diesen Ort täglich sehen, wie er in der Sonne dort oben auf seinem Hügel thront. Laut "Maps" heißt er Rosciolo de` Marsi und soll in ca. 50 Minuten zu Fuß erreichbar sein.

Mein Bedarf an Fußmärschen war aber erst einmal gedeckt, so beschloss ich es mit dem Fahrrad (E-Bike) zu versuchen. Wenn es zu steil werden sollte, konnte ich ja immer noch das Rad stehen lassen und den Rest zu Fuß gehen.

Das wurde aber gar nicht notwendig. Die italienischen Straßenbauer haben die Straße im großen Bogen und dem entsprechend in mäßiger Steigung in den Ort geführt. Es war überhaupt kein Problem.

 

Übrigens: Für uns Reisenden jenseits der Rente ist ein E-Bike eine ideale Ergänzung. In den seltensten Fällen findet man einen passenden Campingplatz in fußläufiger Entfernung zu den angestrebten Zielen. Selbst weiter vom Campingplatz entfernte Sehenswürdigkeiten werden oft per E-Bike erreichbar.

Ganz davon abgesehen, dass Radtouren eine schöne Ergänzung zu Wandertouren und Stadtbesichtigungen sind.

 

Ich habe nur ein City-E.Bike. Auf ausgebauten Straßen und Radwegen ist das völlig ausreichen. Aber werden die Wege etwas holpriger und uneben, macht sich die fehlende Federung und die dünne Bereifung doch negativ bemerkbar.

Wer sich für die Anschaffung eines E-Bikes entschieden hat, sollte, das ist nur mein persönlicher Rat, überlegen, ob er nicht doch etwas mehr, für eine gute Federung und etwas breitere Reifen investiert.

 

In Rociolo de` Marsi sind die moderneren Häuser vor dem Ort, an der Zufahrtsstraße und oben auf dem Hügel gelegen. Um die Kirche herum hat sich die Altstadt, ich bin fast geneigt zu sagen, seit dem Mittelalter nicht verändert.

Sehen Sie selbst.( Bilder 4 - 16)

Typisch italienisch hat auch der kleinste Ort seinen großzügigen Dorfplatz. (Bilde 17  u. 18)

Auf dem Dorfplatz habe ich, wie konnte es anders sein, die Bar gefunden und einen guten Kaffee Americano getrunken. Andere Geschäfte gibt es augenscheinlich nicht. Wohl zwei oder drei Restaurants, die aber alle wegen Corona geschlossen sind.

 

(Bilder 18 - 21)

Dieses Gebäude hat mich etwas nachdenklich gemacht. Auf der Plakette an der Hauswand wird das Haus als "Asilo Infantile" ausgewiesen. Ich habe es mit Kinderheim übersetzt. Das Sgraffito an der Wand zeigt auch hier, wie überall in der Welt, das Bedürfnis von Jugendlichen nach Eigenständigkeit.

Jetzt scheinen hier aber keine Jugendliche mehr untergebracht zu sein. Das Haus macht einen verlassenen Eindruck.

Jedenfalls hatten sie eine gute Aussicht.(Ironie) (Bild 21)

 

Die drei Grautiere bildeten das Abschiedskomitee.