Wanderung nach San Josè                  26.01.2021

Nach ein paar Ruhetage, habe ich mir für heute eine Radtour durch das Küstengebirge nach San Josè, einem Nachbarort vorgenommen.

Den ersten Teil des Weges kenne ich bereits von meiner Erkundungsfahrt am zweiten Tag. Nun will ich den ganzen Weg fahren.

Aber, wie so oft:  "erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

 

Den ersten Streckenabschnitt brachte ich zügig, bis zu der von mir erstellten "Landmarke" hinter mich. Nur eine Bauruine, habe ich mir noch angesehen und die Aussicht bewundert, die dieses Haus geboten hätte, wäre es denn fertiggestellt worden.

Und dann kam die Überraschung. Der Schotterweg, der zuerst noch ganz passabel befahrbar war, wandelte sich übergangslos in eine unbefahrbare Geröllstrecke. Ich musste laufen und das Rad schieben.

 

Aber gemäß Murphy`s Gesetz  - "es kann nur noch schlimmer kommen - und es kam schlimmer"

Zuerst wurden die Geröllbrocken immer größer, ich musste kraxeln wie eine Bergziege und gleichzeitig das Rad irgendwie vorwärts bekommen.

Hier wäre ich besser umgekehrt und hätte Murphys Gesetzt Glauben geschenkt,

Der "Weg" entwickelte sich zum Gebirgs-Trocken-Bachbett, das steil nach unten führte.

 

Damit der Wanderer auch glauben konnte, dass er sich tatsächlich auf einem Wanderweg befand, gab es hier und da blau/weiße Markierungen.

Jedoch, was sind solche Mühen gegen das, was die Natur an Aus- und Ansichten bietet?

Mir ist bei dieser Wanderung schmerzlich aufgegangen, dass ich wenig bis  nichts von Geologie verstehe. An wie vielen interessanten, für unsere Erdgeschichte prägende Steinformationen bin ich achtlos vorbei gegangen, ohne sie zu bemerken? Und wenn ich die Besonderheit der Fels- und Bergstrukturen erkannte, konnte ich deren Ursprung und Entstehung nicht verstehen.

"Scio nescio" - wieder einmal diese Erkenntnis!

Ich habe ein neues Themenfeld gefunden, das mich herausfordern kann.

 

Hier ein paar Beispiele:

San J0sè ein vom Tourismus geprägtes Dorf, ist jetzt, zu Corona Zeiten natürlich wie ausgestorben. Da ich wieder einmal zur Siesta ankam, war auch von den Einheimischen nicht viel zu sehen.

Radtour nach Rodalquillar                   28.01.2021

Rodalquillar ist, wenn ich es romantisieren wollte, eine Goldgräberstadt.

Tatsächlich wurde hier vom 16. - 20. Jahrhundert Bergbau betrieben. Alaun, Amethyst, Kaolin, Silber, ja und auch Gold wurde hier abgebaut.

Das Gold war allerdings so in vulkanischem Quarz eingelagert, dass es mit einem speziellen metallurgischen Verfahren heraus gelöst werden musste. Dazu wurde es in Murcia weiterverarbeitet, nach Antwerpen verschifft und dort gewonnen.

Nach dem Spanischen Bürgerkrieg wurde das Gold in einer eigenen Anlage vor Ort separiert. 1966 wurde die Goldmine geschlossen.

Die Ruine wurde noch als Filmkulisse genutzt und kann heute besichtigt werden. Auch gibt es eine Ausstellung zu den bergbaulichen Aktivitäten.

 

Mindestens ebenso sehenswert wie die Goldgräberruine ist aber das Tal von Rodalquillar, das eigentlich eine Caldera eines eingestürzten Vulkans ist.

Interessant auch der Botanische Garten. Hier erforscht man die einheimische Pflanzenwelt und versucht sie zu erhalten.

Beeindruckende Aussichten auf dem Weg nach Rodalquillar.

Der Ort begrüßt mit einem Kunstwerk zur Erinnerung an die Bergleute. Auch die Ruinen der ehemaligen Bergbausiedlung sind noch vorhanden.

Der moderne Ort ist eine typische mediterrane weiße Siedlung.

Die Ruine der Bergwerksanlage

Von hier aus hat man einen Ausblick über die ganze Caldera von Rodalquillar (Video)

Intermezzi

An einem Ruhetag, an dem ich weder eine Wanderung noch eine Radtour unternahm, habe ich eine Siesta in einer kleinen Felsenbucht eingelegt..

 

 

Auch das kommt vor. Eine kleine Panne. Morgens war der Reifen platt. Also stand das Flicken des Schlauchs an.

Die aufwendige Loch-Suche hätte ich mir allerdings sparen können. Es stellte sich heraus, dass alleine das Ventil undicht war.