Parco Regionale del Matese               31.10.2020

Der Beginn der Fahrt war wenig aufregend, was sich dann aber sehr bald nach Venafro änderte. Ich erreichte den Parco Regionale del Matese. Mein Weg führte auf ganzer Länge durch diesen Park, der einen ganz besonders typischen Abschnitt der Abruzzen verkörpert.

 

Statt eines Tachometers hätte ich einen Höhenmesser besser gebrauchen können.

Ich hätte ja gerne hin und wieder einen Blick in die tiefen Schluchten und steilen Felsmassiven links und rechts des Weges gewagt. Aber keine Chance, ich musste die Straße und den Gegenverkehr im Auge behalten. Sah ich von ferne ein oder zwei Serpentinen über mir ein entgegenkommendes Gefährt, hieß es sich dünn machen und ein Stück Straße aus zu gucken, das die Gelegenheit bot, etwas mehr rechts heran zu fahren. Der von oben kommende hat Vorfahrt! Es schadet aber auch nichts, dem von unten Kommenden Platz zu machen.

Nach einer letzten Abfahrt auf enger Straße, öffnete sich ein weites, von Bergen umgebenes Tal. (Bilder 0ben) Inmitten ein See, der Lago del Maltese.

 

Mein Ziel liegt am Ende des Sees. Das landwirtschaftliche Anwesen "Agriturismo Falode."

Das Anwesen betreibt neben Pferde, Rinder und Schafzucht auch Beherbergung mit Gasthof und Parkanlage. Dazu dann noch einen Campingplatz inmitten der ganzen Anlage.

Am Wochenende ist die Gaststätte gut besucht. Es gibt Lunch ab 12:30 und Dinner ab 20:00 Uhr. Der Park wird ausgiebig fürs Picknick genutzt. (trotz Corona)

 

Was nicht oder nicht mehr nachgefragt wird, ist der Campingplatz. Ebenso wie in Magliano del Marsi habe ich den ganzen Platz für mich alleine.

Auch in Magliano war es ja auch eine Kombination aus Landwirtschaft und Campingplatz. Das scheint eine Besonderheit hier in Italien zu sein. Ich bin bisher nicht schlecht damit gefahren und kann es nur empfehlen.


01.11.2020

Der Lago del Matese läd geradezu zu einer Umrundung ein. Eine optimale Wanderstrecke. Also habe ich meinen kleinen Rucksack mit der Notfallausrüstung gepackt und bin los gewandert.

Die Übersichtstafel (Bild 1)habe ich erst auf dem Rückweg entdeckt, da ich im Uhrzeiger Sinn gegangen bin. Aber es gibt so wie so keinen anderen sinnvollen Weg.

 

Meine erste Begegnung waren zwei Pferdeherden. Ich hatte schon lange ein anhaltendes Läuten gehört, das sich anders anhörte als das vielstimmige Geläute einer Schafherde. Jetzt hatte ich die Erklärung. Eine Stute (die Leitstute?) der Herde hat eine große Glocke umhängen. Es dauerte nicht lange, da kündete eine weitere Glocke die Ankunft einer weiteren Herde an. Sie kamen augenscheinlich zum Trinken, nachdem sie die Nacht, ja wo? verbracht hatten. Auf dem Berg? Jeden falls kamen sie aus dieser Richtung. (Bilder 2 - 5). Ich sollte auch bald den Beweis für meine Vermutung bekommen.

Etwas weiter hörte ich ein entferntes Läuten, es kam eindeutig vom Berg herab. Sehen konnte ich allerdings nichts. Erst als ich den Feldstecher zur Hilfe nahm, entdeckte ich hoch oben im Berg Pferde. (Bild 6 u. 7).

Frei laufenden Tieren begegnet man auf der Wanderung immer wieder. (Bild 8).

Dann gehts runter zum See. (Bild 9)

Der See ist in dieser Zeit ein Flachwassersee mit Schilfzonen, kleinen Inseln und offenen Stellen. Ich hatte erwartet, mehr Wasservögel, eventuell auch einen Fisch- oder sogar Seeadler zu sehen. Aber der See ist ziemlich verwaist. Ein Fischreiher, ein paar Blesshühner, das war alles.

Aber dafür entschädigt die Aussicht auf die Bergwelt rund um den See. Auch wieder eine Pferdeherde hoch am Berg.

Das Wehr mit Überlauf Möglichkeit für den See zeigen, dass der See im Frühjahr zur Schneeschmelze ganz anders aussehen kann. (letztes Bild)

Alles in allem ein schöner Wanderweg. Leider führt er an der Südseite überwiegend über eine Landstraße ohne Fußweg.

 

Für die Anlage eines Fußweges wäre eigentlich Platz genug. Vielleicht will man aber gar nicht so viele Menschen am See haben, sonst sähe es vielleicht rund um den See so aus: (Bild unten)

03.11.

Dann sollte es auch wieder weitergehen.

 

Warum sich ein Maulwurf ausgerechnet unter meinem "Teppich" ausbreiten musste, bleibt wohl sein Geheimnis (Bild 1). Auf jeden Fall war eigentlich genügend Platz. (Bild 2)

 

Wer dann über Nacht, nachdem ich den Teppich entfernt hatte, zu Besuch war und seinen Pfoten Abdruck zurückgelassen hat, kann vielleicht ein Spurenleser klären. (Bild 3)

 

Der letzte Blick auf den See bei der Abfahrt. (Bild 4)