Einmal Südfrankreich und zurück

Unser Motto für diese Tour: "Der Weg ist das Ziel!"

Es ging uns also diesmal nicht darum, irgendwo anzukommen, dort zu bleiben und es uns gut gehen zu lassen. Nein, wir wollten möglichst viel von der Topographie und Verschiedenartigkeit dieses Landes sehen.  Ich für meinen Teil hatte durchaus einen Hintergedanken dabei: nämlich, zurückzukommen, sobald all das im Moment noch Verbotene wieder möglich ist: Sich auf den Plätzen unter die Menschen zu mischen, im Straßencafé mit den Gästen am Nachbartisch ins Gespräch zu kommen, Eine Nacht mit Einheimischen gemeinsam zu singen, zu lachen und zu tanzen ....

 

Ja, die Frankreichfahrt kann diesmal "nur" eine Erkundungstour sein, um zu sehen, wo sind besonders schöne Orte, die zum Wiederkommen einladen? Welche Region bietet sich für Wanderungen oder für Radtouren an? Wie ist die Campingplatzsituation? 

"Sie befinden sich hier im Zentrum des Landes Langres

Auf der Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer,

ganz in der Nähe der Quellen bekannter Flüsse,

an der Nahtstelle zwischen Bourgogne, Champagne, der Lorraine und der (freien Grafschaft) Franche-Comptè" (Inschrift Bild 1)

 

Wie auch schon in Deutschland hat sich das Unkenrufen: "jetzt in Coronazeiten werden die Campingplätze total überlaufen sein," auch in Frankreich nicht bewahrheitet.

 

Gemäß französischem "laissez faire" hieß es an der Rezeption (nach Angabe der persönlichen Daten), "Suchen Sie sich einen Platz aus!"

Wie man nebenstehend sehen kann, ist der Stellplatz ein Naturplatz, beschattet mit altem Baumbestand. Für einen "nur" Stellplatz sind die einzelnen Parzellen sehr groß und wie man sieht, konnten wir durch bedachte Platzauswahl genügend Abstände wahren.

Per Fahrrad besuchten wir den Nachbarort Balaruc le vieux. Wie der Name schon verspricht, konnten wir einen schönen Ausblick über die Dächer zur Lagune genießen.

Die erste Etappe führte uns weg von unserem bequemen Feriendomizil im kleinen Eifeldorf Salm in Richtung Süden nach Frankreich.

Der direkte Weg hätte uns über Luxemburg geführt. Die zu dieser Zeit dort herrschenden hohen Covit 19-Infektionszahlen veranlasste uns aber, einen Bogen um Luxemburg zu machen.

 

Unser Weg führte uns vorbei an Trier nach Saarbrücken. Wir durchquerten Lothringen und erreichten im Département Haut-Marne die Stadt Langres. Von dort war es nicht mehr weit bis zu unserem ersten Etappenziel, den Campingplatz de la Croix d`Arles.

Wir hatten den  "Grand Est"  fast vollständig von nord nach süd durchfahren und eine Region gesehen, die uns für spätere Besuche geradezu zwingend einlud.

Nach Croix d`Arles ging es weiter gen Süden. Diesmal nahmen wir für den ersten Teil der Strecke die Autobahn. Von Macon aus wählten wir den Weg über Landstraßen durch das Saone-Tal. Ab Lyon begleitete uns die Rhone.

Auf unserem Weg durch die Dörfer und Städte stellten wir beim Blick aus dem Wohnmobil heraus fest, dass sehr viele Franzosen ihr sonst so positives Prinzip des "Laissez faire" leider auch im Umgang mit den Corona-Einschränkungen, leben. Nur wenige trugen Mund/Nasen Masken. In den Straßencafés saß man ohne Abstand eng beieinander.

Auf Stadtbesichtigungen und auf die von uns so geliebten Café- und Restaurantbesuche haben wir daher verzichten müssen.

In La Roche-de-la-Glun hatten wir "nur" einen Wohnmobilstellplatz. Da er aber im Internet sehr passabel aussah, und zudem Strom, Wasser und Entsorgung im niedrigen Preis enthalten waren, haben wir es versucht.

La Roche-de-Glun ist malerisch auf einer Insel in der Rhone gelegen. Parks, Kanäle kleine Gaststätte und natürlich die Rhone machen den Ort zu einem Kandidaten auf meiner Liste der Orte, die ich später einmal wieder besuchen möchte.

Auf unserem weiteren Weg folgten wir weitgehend dem Rhonetal. In Höhe Nimes schwenkten wir dann nach Osten in Richtung Montpellier ab, um nach Balaruc-les-Bains zu gelangen. Balaruc-les-Bains lieg am Étang de Thau, der großen Lagune unmittelbar am Mittelmeer.

Auf der rechten Seite (westen) unsere Route tauchten immer wieder die Gipfel des "Massif central" , des zentralen Gebiergsmassivs auf. 

 

- bei einer früheren Tour steckte ich dort oben, mittel im Sommer, in einem Schneesturm fest und musste am Straßenrand das Ende des Unwetters abwarten -

 

Wie viel anmutiger ist dagegen das Rhonetal mit  all den kleinen typisch französichen Dörfern und Städtchen. Für Weinliebhaber ist natürlich die Cotes du Rhone mit all den bekannten Weingütern besonders interessant.

Aber auch Obst gedeiht hier im mediterranen Klima prächtig. Allenorten wird es von den Obstbauern in ihren Verkaufsständen an der Straße verkauft.

 

 

 

Kurz vor Montpellier führt die Straße unmittelbar an den Flachwasserlagunen der Camarque vorbei. Flamingos ohne Zahl, wohin man schaute.

Der Campingplatz in Balaruc les Bains war eine Wucht. Trotz imposanter Lage mit direktem Blick auf den Ètang de Thau, war der Platz nicht überlaufen und die Parzellen mit 100 m² groß genug zum Abstandhalten.

Wir hatten wiedereinmal super Glück. Von unserem Relexplatz neben dem Wohnmobil schauten wir direkt auf das Wasser. Am Abend konnten wir den Vollmond über der Lagune bewundern.

 

Der Ort selbst ist leider zu einem (meine Meinung) langweiligen Touristenort verkommen. Ich hatte den Ort von einem Besuch 1978 als gemütlichen kleinen Küstenort in Erinnerung und war nun entsprechend enttäuscht.

Auf der anderen Seite der Lagune auf einem Hügel gelegen befindet sich Sète, (1. Bild). Das ehemalige Fischerdorf, von dem noch heute Reste zu finden sind (2. u. 3. Bild) ist jetzt eine Großstadt mit Industriehafen.

Zentrum und Lebensmittelpunkt ist der Hauptkanal, der mit der Brücke "Port de Sète sud de France" (4. Bild) beginnt Auf dem Quai de la Résistance trifft man sich selbst in Zeiten der Infektionsgefahr mit Covit 19 zum engen Miteinander. (5. Bild)