Wanderung nach Elend
Tatsächlich, die Sonne scheint. Gestern bei meiner Wanderung auf den Brocken bin ich noch nass geworden.
Für heute habe ich einen Rundweg geplant, der mich hauptsächlich entlang der Kalten Bode und über Elend führen soll.
Übrigens der Ortsname „Elend“ hat nichts mit der gleichnamigen Gemütsverfassung oder dem Gesundheitszustand zu tun. Der alte Name„Alilanti“ oder „Ellende", von dem der Name Elend abgeleitet wurde, bedeutet „abseits gelegen“.
Direkt am Campingplatz startet der Mandelholzer Fußweg. Er führt mich zuerst an abgeholzten ehemaligen Fichtenbeständen vorbei. Links und rechts des Weges sind die Stämme aufgestapelt. Etwas weiter am Weg konnte ich die ersten Erfolge der renaturierungs Maßnahmen sehen. Auf Flächen, die wohl vor drei oder vier Jahren von abgestorbenen Fichten geräumt wurden, ist der erste junge Laubwald herangewachsen.
Weiter über den Mandelholz Fußweg geht es durch alten Waldbestand. Dort sind noch Reste eines alten Dammes zu sehen. Er staute die Wormke zum Mandelhölzer Teich (auch Wormketalsperre) auf. Die Talsperre wurde spätestens im 15. Jahrhundert erbaut. Sie diente der Wasserversorgung der Eisenhütten. Durch ein besonders starkes Unwetter ist der Damm am 22. Juli 1855 gebrochen und hat besonders in dem Ort Königshütte für Zerstörungen gesorgt.
Im Tal angekommen habe ich die Kalte Bode überquert und bin auf dem Boderand Weg in Richtung Elend weiter gewandert. Auch hier alter Fichten-Hochwald und immer die Kalte Bode zur Seite, die sich gurgelnd und manchmal rauschend ihren Weg um und über tausende kleinere und größere Gesteinsbrocken herum bahnt.
Zum Ort Elend ist nicht viel zu sagen.
Aber das Elendstal, das von der Kalten Bode durchflossen wird und wohl auch einmal von ihr ausgewaschen wurde, entschädigt vollkommen. Viele Plätze direkt am Ufer laden zum Verweilen ein. Bis zum Ortseingang von Schierke bin ich der Kalten Bode gefolgt, um mich dann nach links in Richtung Campingplatz zu wenden.
Bild 4 u. 5 neu heranwachsender Laubwald
Bild 6 Der Beginn des Hexenstegs. Ob die Brücke verhext ist und Wanderer abschrecken soll?