Ellwangen

 

 

 

 

Heute morgen hatte ich mich auf den Weg in Richtung Golfplatz Gut Sansenhof gemacht. Der Golfplatz liegt schon fast in Hessen, ca. 15 km von Michelstadt entfernt.

 

Gegen Mittag bin ich auf Ellwangen gestoßen. Ellwangen? habe ich diesen Namen schon einmal gehört? Ich glaube nicht, die Stadt war mir ziemlich unbekannt.

 

Eine Wissenslücke, die es lohnt, irgendwann einmal auszufüllen.

 

Ich könnte mir vorstellen, dass Ellwangen auch ein geeigneter Ausgangspunkt sein kann, den Odenwald kennen zu lernen.

Vielleicht ein anderes Mal.

Golfanlage Gut Sansenhof

Am Nachmittag bin ich an meinem Ziel, der Golfanlage Gut Sansenhof angekommen.

Blick von meinem Stellplatz auf Loch 10 des Golfplatzes.


Wenn ich den Wetterbericht im Radio höre, mit Schnee in Bayern, dem südlichen Baden-Württemberg und dem Schwarzwald, bin ich froh, von meinen ursprünglichen Plänen abgewichen zu sein. Hier lässt es sich, besonders


Gestern früh habe ich die erste 18 Loch Runde gespielt.

Der Platz hat eine Weite, die mich sehr beeindruckt hat. Ich habe mich extra noch einmal vergewissert, aber die Rundenlänge wird tatsächlich mit (nur) 6000 m angegeben. Wahrscheinlich sind es die großzügigen Flächen zwischen den Bahnen und die enorme Weitsicht, sobald man etwas erhöht steht, die diesen Eindruck vermitteln.

 

Am Nachmittag habe ich den 9 Loch Platz ausprobiert. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Kurze Löcher, kleine Grüns. Na, ja, dann doch lieber 9 Löcher auf dem 18 Loch-Platz spielen.

 

Übrigens, die drohenden Regenwolken haben noch den ganzen Tag dicht gehalten. Erst in der Nacht und heute den ganzen Tag fegen Regen und Sturm über den Odenwald.

 

Morgen soll es wieder trocken bleiben und ein paar Sonnenstrahlen soll es auch geben.

Gute Voraussetzungen für eine weitere Golfrunde.


was die Temperaturen betrifft, noch recht gut aushalten.

 

Was mache ich nur im Winter, wenn ich wegen Corona nicht ins wärmere Ausland fahren darf?



Die Wettervorhersage hat recht behalten. Nachdem es sich in der vergangenen Nacht ausgeregnet und ausgestürmt hatte, bin ich bei Windstille und ohne Regen aufgewacht. Kaum zu glauben.

Also nichts wie raus aus dem Bett, warm angezogen und auf den Platz zum Golfen. Ich war nicht der Erste. Zwei Bahnen vor mir kämpfte ein Leidensgenosse damit, den Golfball in die gewünschte Richtung zu bringen. 

Das ist, aus meiner Sicht, das Schöne. Wenn ich in Ruhe und alleine spielen will, gehe ich halt früh auf den Golfplatz. Wenn ich Gesellschaft suche, gehe ich später. Dann ist es fast sicher, dass ich während des Spiels auf einen Vorausspielenden auflaufe. In aller Regel der Fälle spielt man dann gemeinsam weiter.

 

Nach 18 Löchern, 6 km und ca. 3 bis 3,5 Stunden später weiß man, was man getan hat. Meist, so beim 16. oder 17. Loch, merke ich, dass ich beginne, von einem kühlen Weizenbier zu träumen. Wenn ich dann die Runde beendet habe, weiß ich, dass ich nicht nur Durst, sondern auch Hunger habe.

Zum Glück gehört zu jedem Clubhaus auch ein Restaurant. Hier ist es ein waschechter Italiener. Angefangen bei Pizza über Pasta und Pesce ist alles zu haben. Natürlich auch das ersehnte kühle Weizenbier.

Die Anstrengung am Morgen und der volle Magen nach dem Mittagessen verlangen natürlich nach einer ausgedehnten Mittagspause.

 

Nach der Siesta habe ich mir gedacht: "Hier gibt es ja genügend Wald, also muss es auch Forstwege für einen etwas ausgedehnteren Spaziergang geben." (Bild 1)

Mit Hilfe von "Maps" auf dem Smartphone hatte ich auch bald einen geeigneten Rundweg ausgemacht. So habe ich mich am Nachmittag aufgemacht, den Oden-Wald ein klein wenig zu entdecken. 

Ich glaube, es gibt nichts Entspannenderes, als alleine durch die Natur zu wandern. Doch! Da fällt mir ein, auf nicht vorgegebenen Wegen kann es auch sehr reizvoll sein. Ich denke da an meine Wanderungen auf Kreta. Ja, allerdings war das nicht unbedingt entspannend. 

Na, sei es wie es ist. Ich hatte einen wirklich schönen  Nachmittag.

 

Jetzt sitze ich hier in meinem Wohnmobil bei einer Flasche Müller Thurgau / Baden und schreibe meinen Blog.

 

Der Wald wird zwar bewirtschaftet, sieht aber aus, als ließe man ihm genügend Freiraum, sich zu entfalten. Alles ist zu finden, Laubwald, Mischwald, Fichten- und Kieferparzellen. (Bild 2 - 6)

Auf der einen Seite des Weges geht es steil ab ins Tal (Bild 7 -8). Auf der anderen Seite, steil aufwärts. (Bild 9)

 

Bevor ich ihn sehen konnte, habe ich ihn gehört, einen kleinen Gebirgsbach, der munter zu Tal plätschert (Bild 10 - 12). Mein Smartphone sagt mir: "Das ist der Gönzbach."

 

Ich bin ziemlich überrascht, dass der Bach nicht mehr Wasser führt, nach den ergiebigen Regenfällen der vergangenen Nacht. Auch fällt mir jetzt auf, dass sich nirgendwo Tümpel gebildet haben. Der Waldboden ist wohl in der Lage, besonders nach diesem trockenen Sommer, eine ganze Menge Wasser aufzunehmen. Auch das Moos, das in weiten Teilen den Waldboden bedeckt, kann einiges an Wasser binden (Bild 13).

 

Etwas weiter stieß ich auf diesen versteckten Hinweis: "Ruhbrunnen" (Bild 14)

Wieder konnte mir das Smartphone und Wikipedia helfen.

Ruhbrunnen ist die Quelle des Gönzbachs. Aus diesem kleinen "Sumpfloch" (Bild 15) entspringt der Bach, den ich vorher entdeckt hatte.

 

Wie gesagt: "ein entspannter, interessanter Spaziergang!"